Mathematik-Übungsbücher zur Zentralmatura
APA/Harald Schneider
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Bildung

Vorschlag: „Heuer Matura ohne Reifeprüfung“

Die Matura sollte heuer wegen der CoV-Krise mit außergewöhnlicher Benotung abgeschlossen werden, schlägt ein Salzburger Schülervertreter vor. Statt der Reifeprüfung möge man für das Abschlusszeugnis die Durchschnittsnote bisheriger Leistungen vergeben. Der zuständige Bundesminister wäre dem nicht abgeneigt.

Der Salzburger Schüler und Schulsprecher hat für seinen Vorschlag an die Politik mittlerweile mehr als 9.000 Unterschriften gesammelt. Man könne sehr wohl darüber nachdenken, wenn die Schließung der Schulen weitergehen müsse, sagt dazu Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP).

Entscheidung über Matura nach Ostern

Generell gelte derzeit für alle Schulstufen: Ob neuer Stoff durchgenommen oder alter wiederholt wird, das werde während der Sperre den Schulen überlassen, so der Minister. Über den bisher für Mitte Mai geplanten Matura-Termin will er nach Ostern entscheiden. Schulen und Universitäten werden laut Bundes- und Landespolitik auch in Salzburg mindestens bis Ende April geschlossen bleiben.

Erleichterung auch für Studenten

Zur finanziellen Unterstützung der Eltern kündigt Faßmann einen Fonds an, der Stornokosten von Schulsportwochen übernimmt. Sie werden bundesweit auf immerhin 13 Millionen Euro geschätzt. Und auch für Studenten gibt es Entwarnung. Das laufende Semester soll ein „neutrales“ werden. Das heißt: Auch ohne abgelegte Prüfungen sollen Familien- und Studienbeihilfe nicht wegfallen.

Noch kein Termin zur Öffnung der Schulen

ÖVP-Bildungsminister Faßmann will noch nicht festlegen, wann Schulen und Universitäten wieder ihren Betrieb aufnehmen können. Diese „finale Frage“ könne er derzeit nicht beantworten, so Faßmann, der aber versprach, dass „alle ihren Abschluss machen“ können.

Reaktion aus Salzburg: „Alle bekommen Abschlüsse“

Man sei froh über diese klaren Vorgaben des Bildungsministers, so reagiert Salzburgs Bildungsdirektor Rudolf Mair auf den Auftritt von Heinz Faßmann.

Wegen der Lehrstoff-Fülle müssten die Klassenvorstände beim E-Learning aber regelnd eingreifen, fordert Mair und bestätigt, dass der Fernunterricht über das Internet gut laufe: „Es ist noch etwas wenig koordiniert. Das geben wir gerne zu. Die Stofffülle ist manchmal erdrückend. Hier müssen die Klassenvorstände noch mit Augenmaß eingreifen.“

Dass ab sofort auch neue Inhalte durchgenommen werden können, das sei sehr wichtig: „Das ist auch notwendig. Es kann nicht sein, dass man das sechste Mal in Europa dann Frankreich durchnimmt, um ein Beispiel zu nennen. Der neue Stoff sollte aber bei der Leistungsbeurteilung nur als Mitarbeit gewertet werden.“

Bildungsdirektor: „Froh über klare Vorgaben“

Man sei froh über die klaren Vorgaben des Bildungsministers – so reagiert Salzburgs Bildungsdirektor Rudolf Mair auf den Auftritt von Heinz Faßmann.

Kein Schulbetrieb mehr bis Sommer?

Auch wenn die Schulen im schlimmsten Fall vor dem Sommer nicht mehr öffnen – kein Beinbruch: „Wenn wir bis Schulschluss keinen Unterricht mehr haben sollten, dann wären das nur fünf Prozent einer Bildungskarriere. Es werden dennoch alle ihre Abschlüsse erhalten.“ Es brauche Gelassenheit – trotz allem, sagt Maier.

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