Während die Olympischen Sommerspiele in Tokio aus geo- und gesundheitspolitischen Gründen – nach teils heftigen Debatten – vor kurzem abgesagt wurden, trifft die Leitung der Salzburger Festspiele noch keine fixe Entscheidung. Sie hat nun einen Drei-Stufen-Plan für ihr weltberühmtes Festival festgelegt. Am 30. Mai soll dann endgültig klar sein, ob es die Festspiele 2020 geben wird oder nicht – angesichts der nicht einschätzbaren Dauer der Coronavirus-Pandemie.
Olympia abgesagt, Festspiele nicht
Stufe eins sei mit dem 16. März bereits ausgelöst worden, weil aufgrund der behördlichen Vorgaben der Betrieb in den Festspielhäusern und Werkstätten zumindest bis 13. April eingestellt wurde. Direktorium, Kartenbüro und alle anderen Bereiche, in denen die Mitarbeiter von zu Hause arbeiten können, laufen seither aus Home Offices und über Internet weiter.
Auch Pfingstfestspiele als Wegweiser
Stichtag für die zweite Stufe ist der 15. April: „Dann gilt es zu entscheiden, ob die Pfingstfestspiele, die für 29. Mai bis 1 .Juni geplant sind, so durchgeführt werden können“, heißt es in der Aussendung. Intendant Markus Hinterhäuser sei mit der künstlerischen Leiterin der Pfingstfestspiele, Cecilia Bartoli, in intensivem Kontakt. Bartoli sei voll Optimismus und denke auch bereits an Alternativen, falls etwa eine verkürzte Probenzeit Programmänderungen nötig machen sollte.
Salzburger Festspiele hoffen auf geplanten Start
Alles steht still, zugleich aber auch in den Startlöchern. Mit jedem weiteren Tag der Beschränkungen infolge der Corona-Krise wird die Situation schwierigier – auch für die Salzburger Festspiele, die heuer ihr 100. Jubiläum feiern.
Checklisten und Szenarien
Bis 30. Mai schließlich muss die Entscheidung fallen, ob und vielleicht auch in welcher Form die „großen“ Jubiläumsfestspiele im Sommer 2020 stattfinden können: „Natürlich haben die Festspiele auch dafür bereits verschiedene Szenarien erarbeitet“, teilte das Festival mit.
Man sei jedenfalls künstlerisch auf beide Festivals gut vorbereitet und könne auch die derzeit verordnete Pause noch aufholen. „Beide Entscheidungen aber hängen nicht von der Leitung der Festspiele, sondern vom Verlauf der Coronavirus-Pandemie und den damit zusammenhängenden politischen Entscheidungen ab. Um das Virus auszurotten, müssen alle zusammenhalten. Daher hat die Gesundheit vor allen künstlerischen und ökonomischen Anliegen Priorität.“
Link:
- Landesausstellung „100 Jahre Festspiele“ verschoben (salzburg.ORF.at; 20.3.2020)