Reifen-Profil-Lehre zum Messen des Reifen-Profils in einer autorisierten KFZ-Werkstatt in Kirnberg an der Mank
APA/HELMUT FOHRINGER
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Wirtschaft

Größere Kfz-Werkstätten offen, Ersatzteile als Knackpunkt

Größere Autowerkstätten betreuen Kunden zumindest im Notbetrieb weiter während der Arbeitswoche. Solche Meisterbetriebe gehören zu den Wirtschaftsbereichen, die in der CoV-Krise weitermachen dürfen. Vieles hängt von der Versorgung mit Ersatzteilen ab. Private Pkw-Fahrten schützen laut Medizinern eher vor Infektion als Öffis.

Je größer ein Betrieb, umso wahrscheinlicher ist es auch, dass er trotz Corona offen bleibt. Auf diese grobe Formel lässt sich die Lage bei den Kfz-Werkstätten bringen. Dringend notwendige Reparaturen – etwa bei Pannen – übernehmen einerseits nun auch die Autofahrerclubs. Andererseits lassen auch große Fachwerkstätten und Autohäuser führender Marken ihre Reparaturbetriebe weiterlaufen. Die Angebote umfassen nicht nur akute Reparaturen. Auch Termine für Routine-Service-Arbeiten oder Pickerl-Überprüfungen werden weiter abgearbeitet.

Betriebe von technischem Nachschub abhängig

Weniger einheitlich ist die Lage bei kleineren und unabhängigen Kfz-Fachbetrieben. Einer der bekannten Vertreter dieses Sektors ist die Firma Bruckner in der Stadt Salzburg. Sie macht weiter, viele andere kleinere Betriebe dagegen sperren zu. Abhängig ist das meistens von der Versorgung mit Ersatzteilen. Die Porsche Holding zum Beispiel betreibt in Wals (Flachgau) ein eigenes Vertriebszentrum für Autoteile. Dort hat man nach eigenen Angaben keine Probleme bei der Versorgung.

Gastein: „Spedition verweigert Lieferungen“

Andere weiter geöffnete Autohäuser wie Lampelmaier in Mattsee (Flachgau) berichten allenfalls von Verzögerungen. Beim Autohaus Glawitsch in Bad Gastein (Pongau) gibt es seit Verkündung der behördlichen Quarantäne-Zone im ganzen Gasteiner Tal große Probleme beim Nachschub mit Ersatzteilen:

„Bei uns sah es zuerst bis Freitag so aus, als würde sich eine Spedition weigern, weitere Fahrten vom Salzburger Zentralraum nach Gastein zu machen“, erzählte Firmenchef Helmut Glawitsch dem ORF auf Anfrage: „Es hieß, ins gesperrte Gebiet dürfte nichts geliefert werden. Das ist sachlich unrichtig. Es ist behördlich weiter erlaubt. Das hat sich aber offenbar noch immer nicht herumgesprochen. Ich habe die fix zugesagte Lieferung für Samstag leider bis heute nicht erhalten. Die Rechnung der Ware jedoch, die habe ich schon im Haus. Von der Spedition hab ich auch keinerlei Information bekommen."

Glawitsch hat in der Krise nun die meisten seiner Mechaniker im gegenseitigen Einvernehmen in Urlaub geschickt: „Wir bauen da jetzt überschüssige Zeiten ab.“ Auch Kurzarbeit sei in den kommenden Wochen möglich, denn in den letzten Tagen habe es nicht besonders viel Arbeit gegeben – fast nur für Einsatzfahrzeuge.

Wartezeiten für Privatkunden möglich

Generell gilt: Auch wenn eine Werkstätte offen bleibt, müssen sich Kunden da und dort schon auf Wartezeiten einstellen. Es haben flächendeckend die Kunden Vorrang, deren Autos in der Corona-Krise gebraucht werden – also zum Beispiel Ärzte, Apotheker oder alle Arten von Blaulicht-Einsatzkräften.

Andreas Landrock, Gerald Lehner – salzburg.ORF.at