Wirtschaft

Arbeitslosigkeit um mehr als 50 Prozent gestiegen

Die Corona-Krise sorgte in Salzburg zu einem ungewöhnlich frühen Anstieg der saisonalen Arbeitslosigkeit. Bis Mitte der Woche sind mehr als 6.000 Menschen beim Arbeitsmarktservice (AMS) zusätzlich als arbeitslos angemeldet worden – betroffen sind hauptsächlich das Hotel – und Gastgewerbe sowie die Freizeitwirtschaft.

Der Höhepunkt der Saison-Arbeitslosigkeit in Salzburg wird meist gegen Ende April erreicht. Außerdem erfolgen die Kündigungen üblicherweise in mehreren Etappen. Das richtet sich unter anderem nach dem Zeitpunkt der Osterwoche – und vor allem beim Baugewerbe auch nach dem Wetter.

Mehr als 18.000 Personen arbeitslos gemeldet

Wegen der Corona-Krise erfolgt der saisonale Anstieg jetzt etwa einen Monat zu früh. Außerdem hat er den heimischen Arbeitsmarkt nahezu auf einen Schlag getroffen, innerhalb weniger Tage. Zwischen Montag und Mittwoch haben rund 6.000 Salzburger ihren Job verloren, das sind mehr als sonst in den zwei Monaten zwischen Ende Februar und Ende April. Insgesamt bedeutet das einen Zuwachs von rund 50 Prozent. Insgesamt seien derzeit im Bundesland Salzburg rund 18.147 Personen arbeitslos vorgemerkt.

Salzburg und Tirol Spitzenreiter bei Arbeitslosigkeit

Im Bundesländervergleich steht nur Tirol noch schlechter da. Beide Bundesländer haben einen hohen Tourismus-Anteil, in beiden Bundesländern ist deshalb der Anstieg der Arbeitslosigkeit auch deutlich höher als im österreichweiten Bundesschnitt. Betroffen ist in Salzburg aber auch der Handel. Vor allem der Zentralraum der Stadt Salzburg gilt als wichtiger Handelsstandort, insgesamt haben in diesem Sektor rund ein Viertel mehr Menschen ihren Job verloren als im Vorjahr. Bundesweit lag der Zuwachs der Arbeitslosigkeit bei plus 24 Prozent.

Überlastung wegen Kurzarbeits-Anträgen

Das AMS leidet außerdem zunehmend unter einer starken Überlastung der Service-Hotlines. Vor allem Telefonberatung zur Kurzarbeit könne kaum noch gewährleistet werden, sagte AMS-Chefin Jacqueline Beyer. Sie appellierte daher vor allem an Arbeitgeber, das Arbeitsmarktservice nicht mehr telefonisch anzurufen – sondern etwa Kurzarbeits-Anträge nur mehr online zu stellen. Sämtliche Ansprüche würden rückwirkend berechnet, so Beyer.

Link: