Chronik

Apotheke in Bad Hofgastein unter Quarantäne

Die Apotheke in Bad Hofgastein (Pongau) steht unter Quarantäne. Das bestätigte die Präsidentin der Salzburger Apothekerkammer, Kornelia Seiwald. Der Apotheker wurde positiv auf das Coronavirus getestet.

Rund 20 Personen sind Dienstagfrüh wegen der Erkrankung des Apothekers auf das Virus getestet worden – darunter etwa ein Dutzend Angestellte der Apotheke und die gesamte Familie des Apothekers. Weitere Ergebnisse gibt es noch keine.

Unklar, wo sich Apotheker angesteckt hat

Wo der Apotheker sich angesteckt haben könnte, ist unklar – in einem Risikogebiet hielt er sich jedenfalls nie auf und so müsse man davon ausgehen, dass er sich im Gasteinertal angesteckt hat. Nun arbeitet man daran, die Apotheke in Bad Hofgastein wieder aufsperren zu können, so Kornelia Seiwald. „Im Moment ist die Versorgung der Bevölkerung sichergestellt. Das übernimmt die Apotheke in Bad Gastein und wird auch einen Dauerdienst machen, also Tag und Nacht für die Bevölkerung erreichbar sein.“ Man versuche so schnell wie möglich, ein Krisenersatzteam für die Apotheke in Bad Hofgastein aufzustellen. Es könnten dann vielleicht nicht die regulären Öffnungszeiten eingehalten werden, aber man werde versuchen, dass zumindest an bestimmten Stunden am Tag ein Krisenteam vor Ort sein wird.

Apotheke in Bad Hofgastein unter Quarantäne gestellt

Der Apotheker war schon seit drei Tagen nicht mehr in der Apotheke und so hofft man, dass er möglichst wenige Menschen mit dem Coronavirus infiziert hat.

Apothekerkammer warnt vor Medikamenten-Hortung

Die Apothekerkammer warnt indes vom Kauf von Medikamenten in größeren Mengen. Denn Verschreibungen von Medikamenten bis zu drei Monate im Voraus bringen die Apotheken unter enormen Stress, so Seiwald. „Wir können weder so viele Medikamente lagern, noch kann der pharmazeutische Großhandel den Bedarf für drei Monate im Voraus liefern.“ Die ursprüngliche Empfehlung der Österreichischen Gesundheitskasse, auf Grund der Corona-Krise Verschreibungen für einen Bedarf von bis zu drei Monaten auszustellen, werde damit zurückgenommen.

„Ein Blutdrucksenker muss für einen Patienten drei Mal abgegeben werden, die nächsten zwei Patienten bekommen dieses Medikament dann nicht mehr“, schilderte Seiwald. Und: Einige wichtige Medikamente seien von der pharmazeutischen Industrie für den österreichischen Arzneimittel-Markt nur als „Kontingent“ vorgesehen. Im Durchschnitt lagern in einer öffentlichen Apotheke in Österreich rund 20.000 Medikamenten-Packungen. 92 öffentliche Apotheken gibt es in Stadt und Land.