Soldaten beim Spar im Einsatz
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Chronik

Heer bereitet sich vor, Militärmusik spielt nicht mehr

Salzburger Soldaten helfen in Zentrallagern von Lebensmittelhändlern in der Versorgung der Bevölkerung. Zudem bereitet sich das Heer darauf vor, weitere Aufgaben zu übernehmen. Auch die Militärmusik spielt vorerst nicht mehr.

Seit Montag helfen 40 Salzburger Soldaten in Großlagern von Supermärkten in Oberösterreich und Vorarlberg die Versorgung aufrecht zu erhalten. Insgesamt 360 Grundwehrdiener werden, nicht wie geplant mit Ende März abrüsten, sondern mindestens zwei Monate länger dienen.

Für weitere Aufgaben vorbereitet

Zudem bereitet man sich in den Salzburger Kasernen darauf vor, Soldaten an die Grenzen zu Italien und der Schweiz zu schicken, um Kontrollen durchzuführen. Und auch die Übernahme von Aufgaben der Polizei könnte auf längere Sicht ein Thema für das Bundesheer werden, schildert der Salzburger Militärkommandant, Anton Waldner: „Die Polizei hat ja bereits eine Urlaubssperre und wird irgendwann an ihre Leistungsgrenzen stoßen, da werden wir dann als sicherheitspolizeiliche Assistenz, auch Aufgaben aus diesem Bereich übernehmen müssen.“

Milizsoldaten benötige man aus derzeitiger Sicht noch nicht, sollte es in Salzburg aber zur Einrichtung von Quarantänegebieten wie in Kärnten oder Tirol kommen, könnte sich das ändern.

Militärmusik spielt vorrübergehend nicht

Auch in der Schwarzenberg-Kaserne bemerkt man die neuen Maßnahmen. So spielt etwa die Militärmusik vorübergehend nicht mehr. Sie werden umgeschult für den Waffen-, Fernmelde- oder Wachdienst. In der Kantine dürfen nur mehr 50 Soldaten gleichzeitig essen – mit Abstand. Normalerweise sitzen dort fünf Mal so viele.

Rund die Hälfte der Kasernenmitarbeiter sind in Homeoffice. Die Arbeit wird möglichst dezentral erledigt.

Rotes Kreuz sucht nach Zivildienern zur Unterstützung

Das Rote Kreuz sucht indessen weiter nach Unterstützung der Zivildiener. Rund 1.000 haben sich bereits gemeldet: Durch ihre Hilfe sollen während der Corona-Krise Engpässe in der Pflege oder bei der 24 Stunden-Betreuung vermieden werden. Zurzeit geht es darum zu entscheiden, wer für die Einsätze in Frage kommt und wer nicht, denn in Frage kommen nur Zivildiener mit einer Rettungssanitäter-Ausbildung.

Das Rote Kreuz ersucht um jede helfende Hand. Interessierte werden gebeten sich per Email zu melden unter
zivildienst@s.roteskreuz.at