Gerald Forcher bei Rede im Salzburger Landtag
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Forcher: ÖGB-Job und SPÖ-Mandat weg

Gerald Forcher, Geschäftsführer der Privatangestellten-Gewerkschaft in Salzburg, verlässt den ÖGB. Dazu legte der als möglicher künftiger Salzburger SPÖ-Chef gehandelte Forcher am Mittwoch sein Landtagsmandat zurück. Es soll ÖGB-intern eine heftige Auseinandersetzung gegeben haben.

Bei einer Gewerkschaftstagung soll es zu einer lautstarken und zum Teil tätlichen Auseinandersetzung zwischen Forcher und einem Gewerkschaftsmitarbeiter gekommen sein. Forcher bestätigte laut Medienberichten den Zwischenfall, dementiert aber Angaben, wonach er mit einem Tablet-Computer zugeschlagen habe.

Forcher macht nun offiziell gesundheitliche Gründe geltend, warum er Ende Juli seinen Job bei der Salzburger Privatangestellten-Gewerkschaft aufgeben wolle. Der Dienstvertrag sei einvernehmlich gelöst worden, berichten Tageszeitungen.

SPÖ-Hoffnung Forcher verlässt Politik

Es sind schwierige Zeiten für die Salzburger SPÖ, die gerade einen neuen Parteichef sucht: Gerald Forcher, einer der aussichtsreichen Kandidaten, legt am Mittwoch sein Landtagsmandat zurück und scheidet aus der Politik aus.

Parteichef Steidl: „Rücktritt respektvoll angenommen“

Daneben ist aber auch Schluss mit der Karriere des 42-Jährigen in der Partei: Forcher legte am Mittwoch sein SPÖ-Landtagsmandat zurück und scheidet damit aus dem Landesparlament aus. Der Salzburger SPÖ-Landesparteichef Walter Steidl sagte dazu Mittwochmittag im Interview von ORF Radio Salzburg: „Er hat von sich aus dieses Angebot gemacht. Ich habe das sehr respektvoll angenommen. Wir sind der ganzen Sache nicht mehr näher auf den Grund gegangen. Er nimmt das alles sehr gefasst. Es ist natürlich auch Enttäuschung dabei und menschlich eine Tragödie. Er war eine Stütze der Salzburger SPÖ im Landtag und darüber hinaus. Es trifft unsere Bewegung sehr schmerzlich.“

Debatte um Parteiführung: Steidl sieht kein Problem

Zuletzt wurde Forcher auch als möglicher Kandidat für die künftige Parteiführung der Salzburger SPÖ gehandelt. Noch-Parteichef Steidl sagt dazu, die jüngste Entwicklung mit seinem Parteifreund habe mit der Nachfolgefrage in der Salzburger SPÖ „gar nichts zu tun“. Die Entscheidung solle in den nächsten Wochen fallen, wer hier zum Zug komme.