Ein Teichfrosch versteckt sich an einem Weiher
APA/dpa/Lino Mirgeler
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Umwelt

Milder Winter – Frösche wandern früher

Aufgrund des milden Winters machen sich Amphibien, wie Kröten und Frösche, um bis zu drei Wochen früher auf den Weg in ihre Laichgebiete. In Kombination mit immer wärmeren und trockenen Sommern bedeutet das für heimische Amphibien eine große Gefahr, warnen Experten.

Der milde Winter mit extrem wenig Schnee in Teilen Salzburgs macht sich heuer auch bei seinen Schützlingen deutlich bemerkbar, sagt Amphibienexperte Martin Kyek vom Haus der Natur: „Normalerweise haben wir Anfang Februar null bis zwei Grad, heuer sind es zwischen 18 und 20 Grad. Die wechselwarmen Amphibien sind dadurch früher aus dem Winterquartier in Richtung Laichgewässer aufgebrochen. Die Hauptwanderung findet daher heuer eine Woche früher statt,“ sagt Kyek

Warme Winter und heiße Sommer: Population schrumpft

Fehlen Eis und Schnee, bedeutet das für Molche, Frösche und Kröten Lebensgefahr. „Weil die Tiere nämlich in warmen Wintern, während ihrer Winterruhe, ständig aufwachen und ihnen dadurch danach die Energie fehlt. Wenn diese warmen Winter dann noch mit sehr heißen Sommern zusammenfallen, dann gibt es tatsächlich Probleme bei der Aufrechterhaltung der Populationsstärke,“ sagt Kyek. Bei Grasfröschen sei die Population auf diese Weise schon nachweislich um 83 Prozent zurückgegangen, ergänzt Kyek.

Die voranschreitende Entwässerung vieler Wiesen und Bodenversiegelung durch Neubauten, bringen Amphibien zusätzlich in Gefahr. Ohne Frösche und Kröten fehle anderen Tieren ein wichtiger Teil der Nahrungskette, betont Amphibien-Experte Martin Kyek.