„Nachdem die Mitglieder der britischen Reisegruppe im Hotel zumeist unter sich blieben und in einem separaten Raum ihre Mahlzeiten eingenommen haben, sind diese nie länger als ein paar Minuten in direktem Kontakt mit anderen Personen gewesen“, teilte Bezirkshauptmann Bernhard Gratz am Freitag in einer Aussendung des Landes mit.
Kranker Brite war immer im Zimmer
Der erkrankte Urlauber habe sich bereits seit einigen Tagen in seinem Hotelzimmer aufgehalten. Weil er dabei auf das Saubermachen des Zimmers verzichtete, war auch das Reinigungspersonal nicht länger als eine Viertelstunde in dem Raum.
Weder die übrigen Hotelgäste noch die Mitarbeiter weisen aktuell Symptome einer Erkrankung auf. „Und aufgrund der Tatsache, dass sie überhaupt nicht oder nie länger als einige Minuten mit dem Erkrankten zusammengekommen sind, gelten sie auch nicht als Kontaktpersonen der Kategorie 1, für die eine Quarantäneregelung auszusprechen wäre“, erklärt Gratz.
Sprengelarzt Schnell beruhigt
Auch der Saalbacher Bürgermeister Alois Hasenauer (ÖVP) versuchte am Freitag zu beruhigen: „Wir haben gestern ganz genau nachvollzogen, wo und wie lange sich der Erkrankte im Ort aufgehalten hat. Er war kaum in der Öffentlichkeit unterwegs.“ Der derzeitige Sprengelarzt der Gemeinde, der frühere FPÖ- und FPS-Politiker Karl Schnell, sagte zur APA, dass zwar vereinzelt Leute in seiner Ordination wegen des Virus nachfragen würden, von einer Verunsicherung im Ort sei aber nichts zu merken.
AGES: Händewaschen reicht
Die Ausbreitung des Virus sorgt derzeit auch für Engpässe bei Hautdesinfektionsmitteln. Zahlreiche Apotheken stellen bereits eigene Desinfektionsmittel her, da die Bestände ausverkauft sind. Manche österreichische Spitäler klagen darüber, dass die Mittel mit nach Hause genommen werden.
Die Österreichische Agentur für Gesundheit Ernährungssicherheit (AGES) betont, dass bei Menschen mit keinerlei Verdacht auf eine Infektion mit dem Virus eine herkömmliche Seife „völlig ausreichend“ sei. Desinfektionsmittel sollen „nur von Menschen und Institutionen verwendet werden, bei denen eine Desinfektion aus medizinischen Gründen notwendig ist“.