Seit Montag wird in der Dritten Medizin im Salzburger Universitätsklinikum jeder Grippefall vorsorglich auf Corona-Viren getestet, sagt Primar Richard Greil. Es gebe inzwischen auch eine zweite und dritte Generation von Infizierten, die keinerlei direkten Kontakt zu den Krisengebieten in China gehabt hätten. Alle Maßnahmen, die die Behörden in Südtirol ergriffen haben, könnten deshalb auch nur bedingt wirkungsvoll sein, sagt Greil.
„Es wird sich herausstellen, ob die jetzt in Italien bis nach Südtirol getroffenen Maßnahmen, die heftig sind – Schließung von Universitäten, Kindergärten, Schulen etc., Hintanstellung von Großveranstaltungen – ob das noch einen ausreichenden Nutzen hat. Das wird man relativ schnell sehen. Wenn das keine ausreichende mehr Wirkung hat, dann muss man zu Situationen übergehen, wo man Menschen, die Kontakt zu Hochrisikopatienten oder milde Symptome hatten, verstärkt in Autoquarantäne bringt“, sagt Greil.
Händewaschen und weniger Handkontakte
In vielen Salzburger Apotheken ist der Ansturm auf Schutzmasken inzwischen weiter gewachsen: Gelieferte Ware ist innerhalb weniger Stunden schon wieder ausverkauft. Auch wenn die herkömmliche Schutzmaske kaum etwas bringe, sagt Greil: „Das ist von endenwollender Sinnhaftigkeit. Sinnvoll ist auf jeden Fall mindestens dreimal am Tag die Hände zu waschen – 20 Sekunden lang mit Seife. Vor jeder Mahlzeit auf jeden Fall, die Hände nicht in den Mund nehmen, auch Händekontakte beim Begrüßen zu reduzieren oder darauf zu verzichten, das ist kein besonderer Verlust“, rät Greil.
Die akute Corona-Gefährdungslage für Salzburg schätzt der Virologe unverändert ein. Greil rät jedoch davon ab, in Risikogebiete zu reisen und empfiehlt die allgemeinen Hygiene-Maßnahmen einzuhalten – ähnlich wie bei aggressiver Grippe. Für Panik bestehe kein Grund, betont Greil. Bis Montagvormittag wurden in Österreich 189 Coronatests durchgeführt, allesamt waren negativ.