Angelika Hölzl, Vizebürgermeisterin von Hollersbach
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Politik

Hollersbach: Beschwerde gegen Vizebürgermeisterin

Kaum hat in Hollersbach (Pinzgau) die Vizebürgermeisterin nach einer Erkrankung des Bürgermeisters die Amtsgeschäfte übernommen, ist sie mit einer Aufsichtsbeschwerde konfrontiert. Hintergrund ist der Streit um einen Zweitwohnsitz-Baugrund.

Am 29. Jänner hatte Vizebürgermeisterin Angelika Hölzl von der Liste Miteinander für Hollersbach erstmals den Vorsitz einer Gemeindevertretungssitzung, in der es um den Bebauungsplan für die Zweitwohnsitzfläche Alpschwendt am Pass Thurn ging. Die Bebauung wurde einstimmig beschlossen, auch weil die Fläche seit 20 Jahren für Zweitwohnsitze gewidmet ist.

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Plan des Zweitwohnsitzgebiets Alpschwendt am Pass Thurn in Hollersbach
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In der Beschwerde geht es um das Zweitwohnsitzgebiet Alpschwendt (auf dem Plan rot markiert) am Pass Thurn
Wiese in Alpschwendt am Pass Thurn oberhalb des Salzachtals mit ein bisschen Schnee, ein gewidmetes Zweitwohnsitzgebiet für Chalets
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Auf der Wiese sollen jetzt Zweitwohnsitze gebaut werden, der Bebauungsplan wurde Ende Jänner einstimmig beschlossen

Beschwerde: Hätte so nicht beschlossen werden dürfen

Das hätte so nicht beschlossen werden dürfen, heißt es in dem zwölfseitigen Beschwerdebrief an die Landesregierung – eingebracht von einem Rechtsanwalt, der selbst Zweitwohnsitzinhaber am Pass Thurn ist. Es sei einiges versäumt worden – unter anderem darauf hinzuweisen, dass es für die Bebauung des Zweitwohnsitzgebietes ein geologisches Gutachten brauche.

In dem Schreiben wird auch angeführt, dass der aktuelle Eigentümer dieses Grundstück niemals hätte erwerben dürfen. Damals sei es Grünland gewesen, der Käufer jedoch kein Landwirt. Deshalb habe die Grundverkehrskommission mehrmals den Kauf untersagt, ehe er rechtswirksam wurde.

Vizebürgermeisterin: Habe mir nichts vorzuwerfen

Im Amt der Landesregierung bestätigt man den Erhalt der Aufsichtsbeschwerde. Man werde den Sachverhalt prüfen und die Hollersbacher Vizebürgermeisterin zu einer Stellungnahme auffordern. Angelika Hölzl – darauf angesprochen – meint nur: Sie habe die Beschwerde erwartet, sie sei ihr schon angedroht worden. Hölzl sagt, sie habe sich nichts vorzuwerfen und sehe die Angelegenheit deshalb gelassen.