Fast sprachlos kam Wolfgang Fankhauser am Salzburger Flughafen an – sprachlos, weil so viele Freunde und Familienmitglieder auf ihn warteten. Und auch sprachlos, weil er 57 Tage auf dem Atlantik nur mit dem Rudern und mit sich selbst beschäftigt war.
„Man ist halt nur mit sich beschäftigt – und wie ich im Flughafen in der Ankunft war, waren echt viele Leute da“, schilderte Fankhauser nach der Ankunft. „Das ist auch für den ersten Moment zuviel. Wenn man die Videos von der ‚Tiger‘ (Fankhausers Ruderboot – Anm.) sieht, dann sieht man: Ich habe einen Tunnelblick gehabt, weil’s einfach zuviel ist in diesem Moment. Man ist einfach 57 Tage komplett alleine gewesen.“ Gleichzeitig war Fankhauser aber auch „super happy“ über den „Mega-Empfang“ zu Hause in Salzburg.
Eindrücke vom Atlantik
Aufnahmen von Wolfgang Fankhauser, die er während seiner Ruderfahrt über den Atlantik gemacht hat.
5.500 Kilometer: „Hinschmeißen war nie eine Frage“
Am 12. Dezember ruderte der Walser von den kanarischen Inseln los. 3.000 Seemeilen – 5.500 Kilometer – legte er alleine bis in die Karibik zurück. Die Konstante war der Atlantik. Immer an seiner Seite auch Wind – vor allem Seitenwind, der ihn oft vom Kurs abbrachte.
„Es hat Momente gegeben, wo du fertig bist, wo du nicht mehr weißt, wie’s wirklich weitergeht“, schilderte Wolfgang Fankhauser. „Hinschmeißen war aber nie eine Frage. Das Boot ist ja verkauft – der Erlös geht an die Kinderkrebshilfe Salzburg. Ich hab ins Wasser geschrien, ich habe in den Himmel geschrien.“ In den einsamen Zeiten am Ozean „denkt man über alles nach. Über Beruf, über Heimat, wie und wo man lebt und dass man’s eigentlich supergut erwischt hat.“
„Fast jeden Tag Wale gesehen“
Auf dem Atlantik „habe ich eigentlich jeden Tag Vögel um mich gehabt – auch im Sturm“, erzählte der Sportler „Delfine habe ich aber nur zwei Mal gesehen. Aber man sieht fast jeden Tag Wale. Zwei Mal habe ich einen Hai gesehen – relativ groß.“
Atlantik-Ruderer wieder zu Hause
Mittwochabend ist Wolfgang Fankhauser nach seiner Solo-Atlantiküberquerung wieder in Salzburg angekommen. Er wurde von Freunden und Familie bejubelt.
Acht Kilo leichter kam Fankhauser am 8. Februar im Hafen von Antigua in der Karibik an. Nach 57 Tagen, 13 Stunden und 49 Minuten zündete er die Willkommensfackeln. Bengalisches Feuer gab es auch bei seiner Ankunft in Salzburg. Nach der Ankunft am Flughafen ging es zum Überraschungsempfang nach Großgmain (Flachgau).
Nächstes Projekt in der Sahara
Noch einmal würde Fankhauser aber nicht alleine den Atlantik überqueren – „da kann ich jetzt ein Hakerl drunter machen“, meint er. Aber das nächste Projekt habe er bereits: „Das bringt mich in die Wüste, in die Sahara und hat mit einem Fahrrad zu tun.“