Und zwar bis zu einem Alter von vier Monaten. Dann sollen sie bei einem Projektpartner in Oberndorf (Flachgau) geschlachtet werden. Ein Problem, dass heimisches Kalbfleisch oft nicht den Wünschen von Konsumenten entspricht. Es ist ihnen zu dunkel, trotz höchster Qualitäten.
Artgerechtes Futter macht Fleisch dunkler
Kälber auf Salzburger Bauernhöfen bekommen hauptsächlich frische Milch. Zusätzlich wird auch Heu gefüttert. Das sei sehr artgerecht, sagen die Fachleute. Heu ist aber eisenhältig, dadurch wird Salzburger Kalbfleisch etwas dunkler. Ahnungslose Konsumenten lehnen das ab. Der Großteil des bisher bei uns verkauften Kalbfleisches stammt deshalb aus den Niederlanden. Es ist hell, wie es viele Konsumenten und Gastronomie-Betriebe verlangen.
Weißes Fleisch nur durch Mangelernährung
Landesveterinärdirektor Josef Schöchl betont, die Qualität sei deshalb nicht höher: „Sie werden mit Milchaustauscher im Ausland gefüttert. Diese Nahrung wird oft mit Palmöl aufgefettet. Das ist in Österreich verboten. Das weiße Kalbfleisch stammt eigentlich von mangelernährten und anämischen Kälbern, damit das Fleisch weiß ist. Das Salzburger Kalbfleisch hat dagegen alle Inhaltsstoffe, ist aber dunkler und wird von vielen Konsumenten deshalb weniger gemocht.“
Mehr Bewusstseinsbildung bei Konsumenten
Die Salzburger Landwirtschaftskammer will nun bei Konsumenten die Bewusstseinsbildung vorantreiben und für das heimische Kalbfleisch werben. Es wird regional und artgerecht produziert. Und dadurch können vielen Salzburger Kälbern die qualvollen Tiertransporte erspart werden.
Neues Projekt zur Kälberaufzucht
Um Kälbern die Langstreckentransporte durch Europa zu ersparen, wurde vor einem halben Jahr das Kälberaufzucht-Projekt des Landes ins Leben gerufen. 81.000 Kälber sind 2019 in Salzburg zur Welt gekommen.