Die Freileitungsgegner hatten Mitte Jänner in einem Waldstück auf dem Rengerberg bei Bad Vigaun (Tennengau) behördlich genehmigte Schlägerungsarbeiten für die geplante Trasse der riesigen Strommasten verhindert. Einige banden sich an Bäumen fest. Die Gegner waren aus Sicht der Betreiber illegal in ein forstliches Sperrgebiet eingedrungen, woraufhin aus Sicherheitsgründen die Schlägerungen unterbrochen wurden. Die Gegner sehen das Recht auf ihrer Seite, weil auf EU-Ebene noch ein rechtliches Verfahren auf Umweltverträglichkeitsprüfung offen und nicht entschieden sei. Sie fordern eine Verschiebung der Rodungsarbeiten, bis diese Ergebnisse vorliegen.
Hohe Geldstrafen gegen Besetzer möglich
Die Projektbetreiberin der 380-KV-Freileitung ist Austrian Power Grid (APG), eine Tochterfirma des Verbund-Konzerns. Sie reagierte auf den Protest mit Klagen. Sollte es zu Verurteilungen kommen, drohen den Freileitungsgegnern hohe Geldstrafen. Sie wollen den Widerstand fortsetzen. Mittlerweile weitet er sich auch auf andere Gemeinden aus.
Bisherige Aktionen der Gegner sorgten wochenlang für Schlagzeilen. Die Austrian Power Grid reichte Sachverhaltsdarstellungen bei der Bezirkshauptmannschaft Hallein ein. Es gab Anzeigen wegen unbefugten Betretens, Übertretungen gemäß Forstgesetz und Klagen wegen Besitzstörung gegen die Waldbesetzer. Daneben stellt die APG offenbar auch Schadenersatzforderungen wegen der Verzögerung der Rodungsarbeiten. Details sollen nun im Laufe der Verhandlungen beim Bezirksgericht bekanntwerden.