Auto mit Zapfhahn bei Tankstelle
ORF.at/Patrick Wally
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Wirtschaft

Coronavirus lässt Spritpreise sinken

Das Coronavirus wirkt sich nun auch auf die Spritpreise aus. Seit Ausbruch der Epidemie in China ist der Ölpreis um fast ein Viertel gesunken und das macht sich auch an den Salzburger Tankstellen bemerkbar, sagt Mineralölhändler Franz Leikermoser.

„Es ist eine echte emotionale Achterbahn und für uns auch nicht mehr einzufangen. Anfang des Jahres waren die Preise aufgrund der Irankrise sehr hoch. Da hat es geheißen, die Preise werden nach oben explodieren. Dann ist dieses Coronavirus aufgetaucht“, sagt Leikermoser.

„Der Flugverkehr ist ins Stocken geraten, die Stahlwerke, die Raffinerien in China haben die Produktion kräftig zurückgefahren. Es ist für uns in Europa eigentlich unverständlich. Auf der anderen Seite sagt der Analyst, wenn sich die Epidemie weiter ausbreitet, dass wir weiter fallende Preise haben könnten. Ich bin schon sehr lange im geschäft und habe mir gedacht, dieser Virus wird ein bißchen ein Grippeeffekt sein, habe mich aber ordentlich getäuscht“, sagt Leikermoser.

„Erstmals wirkt Virus auf Spritpreise“

Seit Ausbruch des Choronavirus sinken die Preise stetig, so der Salzburger Mineralölhändler. Normalisiere sich der Alltag in China allerdings wieder, könnte der Mineralölpreis aber rasch wieder ansteigen. Die derzeite Situation sei jedenfalls sehr außergewöhnlich, sagt Leikermoser. Dass die Treibstoffpreise noch stärker etwa auf unter einen Euro pro Liter sinken, sei aber unwahrscheinlich. „Das ist ein Blick in die Glaskugel, ich kann das nicht Vorhersagen, aber möglich ist alles“, relativiert Leikermoser wieder.

Bisher hätten sich vor allem politische Faktoren, wie die Kuwait-Krise in den 1990er-Jahren auf den Benzinpreis ausgewirkt, dass sich eine Krankheit auf die Preise an den Zapfsäulen in Österreich auswirke, sei neu. "Es ist eine gewisse Hysterie drinnen, sagt Leikermoser, der „am Warenterminmarkt ordentliche Spekulanten am Werken“ sieht.