Trotzdem lässt sich die Verkehrspolitik noch eine Hintertür offen. Alle über die Jahre entworfenen Varianten für die Auffahrt werden nun noch einmal geprüft. Diese Diskussion zieht sich schon seit Jahrzehnten in die Länge. Nach Protesten von Anrainern und Umlandgemeinden wurden viele Varianten wieder verschoben, umgeplant und abgesagt. Nach der letzten Verschiebung im Juni 2019 wollte man heuer im kommenden Mai eigentlich zu bauen beginnen.
Schnöll sagt Baupläne endgültig ab
Seit Dienstag ist aber nun klar, das Projekt wurde vorerst gestoppt, sagt der Landesverkehrsreferent Schnöll: „Es war eine schwierige Entscheidung, weil das Projekt schon sehr weit fortgeschritten ist. Aber dieser Halbanschluss bringt wesentlich mehr Nachteile für unsere Pendler. Deshalb stoppen wir das Projekt jetzt und adaptieren den Kreisverkehr in diesem Bereich ordentlich. Der ist ja eine neuralgische Stelle.“
Bis wann der bestehende Kreisverkehr bei der Autobahnabfahrt Hagenau ausgebaut wird, das steht aber noch nicht fest. Die Bürgermeister der vom Pendlerverkehr geplagten Gemeinden im nördlichen Flachgau begrüßen die neueste Entscheidung – im Gegensatz zu Politikern der Stadt Salzburg.
Stadtpolitik fordert weiter die Auffahrt
Verkehrsstadträtin Barbara Unterkofler (ÖVP) betont, die nun abgesagte Auffahrt wäre wichtig für den Wirtschaftsstandort Salzburg: „Wir haben hier viele Gewerbegebiete. Es wäre wichtig, dass wir hier kurze Wege fahren können. Es gibt gleich in der Nähe auch das Bildungs- und Forschungszentrum, das wir gemeinsam mit dem Land betreiben. Diese Science City wollen wir noch ausbauen, und ihre Qualität hängt natürlich auch stark von diesem Halbanschluss der Autobahn ab.“
Allein die neue Autobahnabfahrt bei Hagenau habe den Verkehr in Salzburg-Nord um ca. 4.000 Fahrzeuge pro Tag reduziert, sagen Experten. Sollte hier auch noch die Autobahnauffahrt kommen, rechnet man in der Stadt mit einer weiteren deutlichen Verkehrsentlastung – etwa in der staugeplagten Ignaz-Harrer-Straße.
Schwarz regiertes Land gegen schwarz regierte Stadt
Doch statt der Autobahnauffahrt will man beim Land eher auf den Ausbau des öffentlichen Verkehrs setzen, sie Landesrat Schnöll erzählt: „Wir wollen mit der Stadt das ganze Bussystem stark verändern. Dadurch muss man dem zunehmenden Individualverkehr den Einhalt gebieten. Das weiß der Bürgermeister, und das weiß ich.“
Und so bleibt die Autobahnauffahrt Hagenau nun auf unbestimmte Zeit verschoben.
Autobahnanschluss Hagenau kommt nicht
Der geplante Anschluss an die Autobahn im Bergheimer Ortsteil Hagenau wird nun doch nicht gebaut. Die vorhandenen Pläne sollen evaluiert werden, sie würden mehr Stau für Pendler bringen, heißt es.