Ärztin bei der Untersuchung mit einem Stetoskop
APA/HELMUT FOHRINGER
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Gesundheit

Salzburger am seltensten im Krankenstand

Salzburgs im Österreich-Vergleich führende Position bei Krankenstandstagen bereitet der Gewerkschaft zunehmend Sorge: Für Gewerkschafter ist das ein Zeichen, dass sich immer mehr Mitarbeiter aus Angst um ihren Job auch krank an ihren Arbeitsplatz schleppen.

So waren die heimischen Arbeitnehmer zum Beispiel im Jahr 2018 im Durchschnitt elf Tage krankgeschrieben – zwei Tage weniger als im Österreich-Durchschnitt. Für Gewerkschafter Gerald Forcher von der Gewerkschaft der Privatangestellten ist die österreichweit niedrigste Zahl an Krankenstandstagen in Salzburg kein Grund zum Feiern.

Durchschnittlich 11,1 Tag waren hier die Mitarbeiter im Jahr 2018 krankgeschrieben. In Niederösterreich waren es dagegen knapp über 14 Tage, in Oberösterreich etwas weniger. Auch der Österreich-Durchschnitt liegt mit 13,2 Krankenstandstagen deutlich über dem Salzburger Wert.

„Immer mehr schleppen sich krank in die Arbeit“

Dabei seien die Arbeitnehmer im Bundesland aber nicht gesünder als andere Österreicher, sondern würden sich zunehmend auch krank in die Arbeit schleppen – dies aus Angst, ihre Arbeit zu verlieren, sagt Forcher.

Die Experten der neuen Gesundheitskasse in Salzburg können diese Interpretation nur bedingt nachvollziehen. Salzburg sei generell seit Jahren führend mit seiner geringen Zahl an Krankenstandstagen.

Unterschiede wissenschaftlich nicht erforscht

Woran das liege, sei nicht erforscht, sagt ein ÖGK-Sprecher. Es könnte damit zu tun haben, dass im Bundesland viele in kleinen und mittleren Familienbetrieben arbeiten, viele Menschen etwa im Tourismus nur Teilzeit beschäftigt seien und Westösterreicher generell etwas gesünder leben als Menschen in Ostösterreich. Wissenschaftliche Untersuchungen gebe es dazu bisher jedoch keine, heißt es aus der Gesundheitskasse.