AMS-Flüchtlingsjobbörse
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Wirtschaft

Erste Erfolge nach Flüchtlingsjobbörse

Insgesamt 155 anerkannte Flüchtlinge und Menschen mit Migrationshintergrund haben durch die erste Flüchtlingsjobbörse des AMS Salzburg im Herbst Arbeitsplätze gefunden. Unternehmen unterschiedlichster Branchen haben dringend Arbeitskräfte gesucht und freuen sich über hochmotivierte neue Mitarbeiter.

So ist Amir Nazari mittlerweile zum geschätzten Mitarbeiter der Bergbahnen in Zauchensee (Pongau) geworden. Der gebürtige Afghane hat das Skifahren ohne Stöcke in nur drei Wochen erlernt und ist seit Saisonstart als Liftwart im Einsatz. Seine Kollegen haben ihm alles beigebracht; es wirkt als hätte er doe Arbeit immer schon gemacht. „Die Leute sind glücklich und freundlich und ich lebe lieber hier am Land als in der Stadt“, sagt Nazari.

Den Arbeitsplatz hat der 21-Jährige bei der ersten Salzburger AMS-Jobbörse für Flüchtlinge in der Landeshauptstadt gefunden. „Für uns als Seilbahner ist das Auftreten und die Kommunikation wichtig. Er muss gesund sein und einen einwandfreien Leumund haben. Das hat Amir alles gehabt. Er ist bei der Jobbörse dreimal bei mir am Stand gewesen, da hat man gemerkt, der hat Interesse, der hat Biss, der will. Sofort am nächsten Tag hat er eine Bewerbung abgeschickt, wir haben uns getroffen und sehr intensiv miteinander geredet. Ein super Mann, den man sich nur wünschen kann“, sagt der technische Leiter der Liftgesellschaft Zauchensee, Reinhard Perwein. Nazari ist 2015 die Flucht vor dem Krieg in Afghanistan bis nach Österreich gelungen.

Unternehmer über hochmotivierte Arbeitskräfte erfreut

Arbeiter wie Nazari würden in Salzburg gebraucht, sagt Seilbahn-Geschäftsführerin Veronika Scheffer aus Zauchensee. Sie versucht auch außerhalb Salzburgs nach Arbeitskräften fündig zu werden. „Nachdem der Arbeitskräftemangel nicht nur die Gastronomie, sondern auch uns Seilbahnen erreicht hat, müssen wir gemeinsam mit dem AMS auf alle Jobbörsen fahren, die es in Österreich gibt. Aus anderen Jobbörsen aus Traun und aus Linz haben wir zwei Mitarbeiter lukrieren können“, sagt Scheffer.

Das Trockenbau-Unternehmen Pagitsch in Tamweg (Lungau) mit fast 200 Beschäftigten ist auf der Jobbörse auf einen 29-jährigen Softwareentwickler aus China gestoßen. Der Uigure lebt seit einem Jahr in Österreich und arbeitet seit drei Monaten im Lungau. Seine Familie zählt zu einer politisch verfolgten Minderheit in China. „Wir haben ein gutes Umfeld, gute Kollegen, einen guten Chef und ich bin glücklich, hier zu arbeiten“, sagt der Software-Entwickler. „Er hat in einem Jahr ganz schnell Deutsch gelernt und ist bei uns in der IT-Abteilung tätig, sehr aufnahmebereit. Die Zusammenarbeit mit den Softwareentwicklern funktioniert sehr gut“, sagt Unternehmer Rupert Pagitsch. Das Tamsweger Unternehmen konnte nach der Flüchtlingsjobbörse noch zwei weitere Männer einstellen, sagt Pagitsch. Diese Stellen wären mit österreichischen Arbeitskräften nicht mehr zu füllen, betont die Leiterin des Arbeitsmarkt-Service Salzburg, Jacqueline Beyer.

Erfolgreiche erste Flüchtlingsjobbörse

155 anerkannte Flüchtlinge haben durch die erste Salzburger AMS-Jobbörse für Flüchtlinge bereits einen fixen Arbeitsplatz gefunden. Die Nachfrage von Arbeitswilligen und Unternehmern nach weiteren Veranstaltungen ist groß.