Marlene Svazek als Salzburger Landesparteichefin der FPÖ bestätigt
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Verkehr

FPÖ fordert massiven Ausbau der Öffis

Die Salzburger FPÖ fordert in der aktuellen Debatte um die Verkehrspolitik den massiven Ausbau des öffentlichen Verkehrs mit zusätzlichen 95 Millionen Euro pro Jahr. Dafür regt sie an, auch die Einnahmen der Salzburger Parkgaragengesellschaft anzuzapfen.

„Das muss man sich anschauen“, sagte Parteichefin Marlene Svazek am Donnerstag vor Journalisten. Selbst zur geplanten Erweiterung der Mönchsberggarage ging die Landes-FPÖ auf Distanz. „Es ist eine Entscheidung der Stadt, aber aus meiner persönlichen Sicht halte ich es nicht für sinnvoll, zusätzlichen Autoverkehr in die Stadt zu ziehen“, sagte Verkehrssprecher Hermann Stöllner.

Und Svazek ergänzte: „Es gibt einen aufrechten Beschluss, aber wie sinnvoll die Erweiterung ist, wenn man den öffentlichen Verkehr forcieren will, muss man hinterfragen.“ Da das Land Salzburg 40 Prozent am Garagenbetreiber hält, sei es auch eine Variante, das Geld der Parker zur Finanzierung des öffentlichen Verkehrs zu verwenden, argumentiert Svazek.

Infrastrukturprogramm mit Experten erarbeitet

Hinter den zusätzlichen 95 Millionen Euro pro Jahr steht ein umfangreiches Infrastrukturprogramm, das die Freiheitlichen mit Unterstützung mehrerer Verkehrsexperten erarbeitet haben. Es sieht neben der – von Stadt und Land ohnedies angestrebten – Verlängerung der Lokalbahn durch die Stadt Salzburg bis nach Hallein etwa einen 30-Minuten-Takt für die Pinzgauer Lokalbahn, die Anbindung Kapruns und eine Verlängerung bis zu den Krimmler Wasserfällen vor.

Zudem soll diese Bahn genauso wie die Murtalbahn elektrifiziert werden. Längerfristig, ab etwa 2030, sollte außerdem die Salzburger Lokalbahn bis nach Braunau verlängert werden, sagte Stöllner. „Diese Idee hat den Nationalrat schon 1919 beschäftigt.“

„80.000 Autos könnten von den Straßen verschwinden“

„Mit den 95 Millionen Euro ist nicht nur eine Bekämpfung der Symptome, sondern auch der Ursachen möglich“, betonte Svazek. Mit dem Paket könnten etwa 80.000 der 300.000 Autos in Salzburg von den Straßen verschwinden, das würde 130.000 bis 170.000 Tonnen CO2 im Jahr verringern, rechnete der Pongauer Abgeordnete Alexander Rieder vor. „Wenn das Land Salzburg seine Klimaziele nicht erreicht, stehen bis zu 210 Millionen Euro an Strafzahlungen im Raum“, sagte Rieder.

Mehrfach wurde am Donnerstag jedoch auch betont, dass man weiterhin jedem die Wahl des Verkehrsmittels überlassen wolle. „Aber der öffentliche Verkehr soll so attraktiv werden, dass die Leute gerne umsteigen und vielleicht kein Zweitauto mehr benötigen“, so Stöllner.