Die Bundesforste haben Montag bei Bad Vigaun (Tennengau) die Schlägerungen für die geplante 380 kV-„Stromautobahn“ unterbrechen müssen. Anrainer und Kritiker der Freileitung drangen in das Sperrgebiet ein und demonstrierten gegen die Abholzung von Bäumen.
Facebook/Freileitungsgegner 380 kV
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Chronik

380-kV: Sieben Wald-Besetzer angezeigt

Nach der Demonstration gegen den Bau der 380-kV-Leitung in einem Wald in Bad Vigaun (Tennengau) drohen den Aktivisten nun rechtliche Konsequenzen: Wie die Salzburger Nachrichten und die Kronen Zeitung in der Mittwoch-Ausgabe berichten, haben mehrere Demonstranten Post von der Bezirkshauptmannschaft Hallein erhalten.

Die Gegner der 380-kV-Freileitung besetzen seit Tagen das Gebiet in dem Schlägerungsarbeiten stattfinden sollten. Mit Zelten, Transparenten und auch Menschen, die sich an Bäumen festbinden und einer Party demonstrierten sie gegen die Rodungen. Das genehmigte Baumfällen wurde aus Sicherheitsgründen eingestellt. Jetzt sind die ersten Aktivisten angezeigt. Sie müssen sich dazu äußern, warum sie die Rodungsarbeiten verhindert haben.

BH bestätigt: Sieben Personen angezeigt

Grundeigentümer des Waldstückes in Bad Vigaun sind die Österreichischen Bundesforste, Bauherr der Stromleitung ist die Verbund-Tochterfirma Austrian Power Grid (APG). Neben den eingebrachten Anzeigen gegen derzeit sieben Personen bei der BH drohen den Aktivisten auch Klagen wegen Besitzstörung und Schadenersatzforderungen der Projektbetreiber.

Die Rodungsarbeiten für die Trasse der 380-kV-Stromleitung sind rechtlich erlaubt, die Freileitung vom Flachgau in den Pinzgau bleibt weiter umstritten. Mit großem Interesse beobachten Pongauer Leitungsgegner die Entwicklungen im Tennengau. Der Widerstand könnte sich auch in den Bezirk Sankt Johann im Pongau ausweiten.