Ulrike Lunacek
ORF.at/Carina Kainz
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Kultur

Lunacek: „Nein“ zu Fotomuseum in Salzburg

Rund um das geplante österreichische Fotomuseum in Salzburg bleibt die grüne Bundespartei bei ihrer Ablehnung. Schon zu Beginn des Jahres sagte die grüne Kultursprecherin Eva Blimlinger, ein solches Fotomuseum werde es mit Sicherheit nicht geben. Montagabend bestätigte das Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek erneut.

In der ORF-Sendung „Kulturmontag“ bekräftigte die grüne Kulturstaatssekretärin Lunacek das Nein für das Fotomusuem in Salzburg. Ein derartiges Fotomuseum, wie es in Salzburg geplant ist, sei für sie nicht zeitgemäß. Es gebe schon genug Sammlungen dieser Art. Fotografie müsse in einem multimedialen Zusammenhang präsentiert werden. Lunacek kündigte Montagabend an, noch diese Woche Gespräche mit der Salzburger Landesregierung darüber zu führen. In Salzburg wurde erst vor einem Monat eine Machbarkeitsstudie erstellt, doch auch die half nicht.

ÖVP-Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Salzburgs SPÖ-Vizebürgermeister Bernhard Auinger bekräftigten erst vor kurzem das Interesse von Stadt und Land an einem Fotomuseum des Bundes. Als Standort war ein Bau auf einer Fläche direkt hinter dem Museum der Moderne auf dem Mönchsberg angedacht. In einer Machbarkeitsstudie eines Medienwissenschafters der Universität Konstanz wurde Salzburg als geeignet eingestuft. Mit diesen Plänen dürfte es nun aber endgültig vorbei sein, auch wenn der Landeshauptmann am Donnerstag noch für ein Gespräch nach Wien fährt. Für eine Stellungnahme war er am Dienstag nicht zu erreichen.

Auinger: Absage ist Abstimmungsfehler bei den Grünen

Salzburgs Vizebürgermeister Bernhard Auinger zeigte sich erstaunt. „Die Wiener Grünen richten uns das jetzt zum zweiten Mal aus, dass Salzburg für ein Fotomuseum nicht geeignet ist. Im Koalitionsabkommen der Salzburger Landesregierung steht das Fotomuseum drinnen.“ Auinger geht bei der Absage von Lunacek zum Museum in Salzburg von einem Abstimmungsfehler bei den Grünen aus. Er fordert Salzburgs-Grünen-Chef Heinrich Schellhorn auf, die Pläne zum Fotomuseum in Salzburg bei seinen Parteikollegen in Wien klarzustellen. Der angesprochene Grünen-Chef Heinrich Schellhorn lässt ausrichten, er sei für das Fotomuseum nicht zuständig. Museumsreferent sei Landeshauptmann Wilfried Haslauer. .

NEOS sind irritiert über Lunaceks „Nein“

Die NEOS in Salzburg zeigten sich am Dienstag irritiert über die Absage für das Bundesmuseum in Salzburg. "Anstatt einen Schritt weg vom Wasserkopf Wien zu setzen wischt die neue Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek als erste Amtshandlung das Bundesmuseum in Salzburg vom Tisch. Das ist unverständlich, absolut irritierend und keine vertrauensbildende Maßnahme der neuen Staatssekretärin“, kritisierte der Salzburger NEOS-Kultursprecher, Sebastian Huber.

Die grüne Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek
ORF
In der ORF-Sendung Kulturmontag bekräftigte Lunacek, dass das Bundes-Fotomuseum in Salzburg nicht umgesetzt wird

Sammlung des Bundes schon in Salzburg

In Österreich gibt es bis heute kein Fotomuseum. Seit 2017 diskutiert darüber die Kulturpolitik: Mit Thomas Drozda (SPÖ) und Gernot Blümel (ÖVP) thematisierten es die beiden vorangegangenen Kulturminister. Und Salzburg, das mit der Fotosammlung des Bundes, dem Fotohof, der Leica-Galerie und der Professur für Fotografie an der Universität Mozarteum bereits auf einschlägige Referenzen verweisen kann, brachte sich sofort ins Spiel. Dem „Wasserkopf Wien“ könne mit dem Projekt etwas entgegengesetzt werden, sagen Befürworter des Projektes.

Rund um das geplante österreichische Fotomuseum in Salzburg bleibt die grüne Bundespartei bei ihrer Ablehnung. Schon zu Beginn des Jahres sagte die grüne Kultursprecherin Eva Blimlinger, ein solches Fotomuseum werde es mit Sicherheit nicht geben.