Schwere Unfälle, manchmal auch mit tödlichem Ausgang, können die Folge sein. Das Problem sei nicht einfach in den Griff zu bekommen, heißt es von der Polizei. Eisplatten stürzen zu Boden und zerspringen in scharfkantige Brocken – derartiges passiert, wenn Lkws im Winter mehrere Tage abgestellt sind. Es bilden sich auf den Dächern zum Teil dicke, schwere Eisschichten. Beim Bremsen oder in Kurven rutschen diese gefrorenen Platten weg.
Das ist auch Rudolf Diethard von der Verkehrsabteilung der Salzburger Polizei passiert. Er habe gerade noch ausweichen können, schildert Diethard. „Eine Eisplatte von einem Quadratmeter Fläche, die zehn Zentimeter dick ist, hat auch ein entsprechendes Gewicht. Ich bin da einmal mit einem Dienstwagen hinter einem Schwerfahrzeug gefahren, das dann auf der Autobahn Eisplatten verloren hat. Man kann sich da ordentlich schrecken, weil es ziemlich laut wird. Ich habe den Lenker dieses Lkws dann angehalten. Er musste das Fahrzeug vor Ort reinigen und wurde auch angezeigt.“
Frächter fordern mehr Abkehrbühnen
Im Bundesland Salzburg gibt es zwei Abkehrbühnen für Lkw – eine bei der Autobahngrenze Walserberg und eine an der Tauernautobahn Richtung Villach bei Flachau im Pongau. Genützt werden sie kaum, beobachten Polizei und ASFINAG.
Johannes Haberl, Fachgruppenobmann der 900 Güterbeförderer in der Salzburger Wirtschaftskammer, fordert andere gesetzliche Regelungen und mehr technische Verbesserungen. „Das Problem ist bekannt, aber schwer zu lösen. Aus Sicherheitsgründen ist es nämlich nicht erlaubt, dass der Fahrer alleine den Schnee oder das Eis vom Dach entfernt. Helfen könnten da mehr Abkehrbühnen, die aber dann verpflichtend an Rasthöfen eingerichtet werden müssten, wo Lkw-Fahrer mit ihren Fahrzeugen stehen.“
Gefahrenpotenzial bleibt aufrecht
Eis und Schnee auf Autodächern bleibt aber vorerst wohl weiterhin gefährlich – und zwar nicht nur bei Lastwagen, sondern auch bei Bussen oder Pkw.
Peter Obermüller, ORF Salzburg