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Chronik

Social Media: Polizei warnt vor Leichtsinn

Die Polizei warnt davor, Bilder oder Videos von vermeintlichen oder tatsächlichen Straftaten Anderer ins Internet zu stellen. Denn wer Bilder oder Videos von anderen Personen postet, könne sich schnell selbst strafbar machen.

Immer häufiger wird laut Polizei via Facebook oder ähnlichen Social media Plattformen versucht, Täter auf eigene Faust ausfindig zu machen. Erst Mitte Jänner gingen Bilder aus Tirol durch die Social-Media Kanäle. Sie zeigen, wie ein Tourengeher einen Pistenraupenfahrer attackiert. Es folgte eine mediale Suche nach dem Angreifer.

Derartige Fälle nimmt die Polizei immer häufiger wahr. Mit Bildern oder Videos von vermeintlichen Straftaten geht die Internet Gemeinde kurzerhand selbst auf Verbrecherjagd – davon sei jedoch dringend abzuraten, betont Polizeisprecher Hans Wolfgruber.

„Gefahr medienrechtlicher bzw. strafrechtlicher Verstöße“

„Insbesondere für denjenigen, der solche Bilder oder Videos online stellt, können die Folgen schwerwiegend sein. Man läuft Gefahr, medienrechtliche, strafrechtliche oder privatrechtliche Verstöße zu begehen. So könnte zum Beispiel ein etwaiger Betroffener eines solchen Videos Schadenersatzansprüche geltend machen, die mitunter in Tausende von Euro gehen können – ganz abgesehen von einer möglichen strafrechtlichen Verurteilung“, warnt Wolfgruber.

Die Polizei rät stattdessen dazu, Bilder oder Videos den Ermittlungsbehörden zu übergeben. Diese können daraufhin abwägen, ob eine Öffentlichkeitsfahnung gegebenenfalls sinnvoll und angesichts der damit verbundenen schweren Eingriffe in Persönlichkeitsrechte auch verhältnismäßig erscheint.

„Auch Kommentare können strafrechtliche Folgen haben“

Rechtliche Konsequenzen drohen laut Medienrechts-Experten auch Personen, die derartige Videos teilen. Auch Kommentare könnten – etwa im Fall von Beleidigungen oder Verleumdungen – strafrechtliche Folgen haben, warnt die Polizei.