Chronik

Schüsse eines Ex-FPÖ-lers: Verfahren teils eingestellt

Die Ermittlungen gegen einen Salzburger Ex-FPÖ-Kommunalpolitiker wegen seiner Schüsse im Sommer 2019 sind nun von der Staatsanwaltschaft Salzburg eingestellt worden. Daneben ist gegen den Mann noch ein Verfahren wegen Gefährdung der körperlichen Sicherheit anhängig. Er soll Farb- und Metallkugeln aus einer CO2-Waffe abgeschossen haben.

In beiden Fällen wurde niemand verletzt. Der erste Fall betrifft einen Aufsehen erregenden Vorfall am 12. Juli 2019 im Salzburger Flachgau: Der damalige FPÖ-Politiker soll in betrunkenem Zustand vom Balkon seiner Wohnung 29 Schüsse in seinen Garten abgegeben haben. Er stellte sich laut eigenen Angaben die Gesichter von Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Bundeskanzler Sebastian Kurz vor und schoss in die Sträucher.

Von FPÖ aus Partei geworfen

Angeblich hat der damals 57-Jährige aus Wut über die Absetzung von Innenminister Herbert Kickl und eines Pfarrers geschossen. Der Vorfall löste einen Polizeieinsatz mit Unterstützung der Cobra aus. Der Mann wurde nach dem Vorfall von der Partei ausgeschlossen. Im August legte er sein Mandat in der Gemeindevertretung zurück.

Die Staatsanwaltschaft Salzburg leitete Ermittlungen gegen den Ex-Politiker wegen Gefährdung der körperlichen Sicherheit ein. Die Einstellung des Strafverfahrens bezüglich der Schüsse vom Sommer sei deshalb erfolgt, „weil keine konkrete Personengefährdung vorlag“, erklärte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Salzburg, Christoph Rother, am Mittwoch auf Anfrage der APA.

Weiteres Ermittlungsverfahren

Allerdings ist gegen den ehemaligen Kommunalpolitiker noch ein Strafverfahren wegen eines Vorfalls im November 2019 im Flachgau anhängig. Der Beschuldigte soll mit einer CO2-Waffe hantiert und Farb- und Metallkugeln gegen ein Fahrzeug und ein Haus geschossen haben. Die Ermittlungen konzentrieren sich auf die Eigenschaft der Waffe, ob und in wieweit eine einfache oder schwere Sachbeschädigung vorliegt und ob eine konkrete Personengefährdung gegeben war. „Die Schadenssumme ist noch unklar“, sagte Rother.