Türschild der Kirchenbeitragsstelle Salzburg
ORF.at/Georg Hummer
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Religion

Kirchenaustritte um elf Prozent gestiegen

Die Zahl der Kirchenaustritte in der Erzdiözese Salzburg ist im Jahr 2019 um mehr als elf Prozent gestiegen. Österreichweit haben mehr als 67.500 Menschen der römisch-katholischen Kirche den Rücken gekehrt – das ist sogar ein Minus von fast 15 Prozent.

Etwas mehr als 460.000 Gläubige gibt es aktuell in der Salzburger Erzdiözese, das sind um 5.400 Menschen weniger als 2018. Laut Generalvikar Roland Rasser können sich einige Gläubige schon länger nicht mehr mit der Kirche identifizieren.

Dann brauche es oft nur mehr einen Anlass für den Austritt – Stichwort Gurk/ Klagenfurt, jene Diözese, in der im Vorjahr mit fast 64 Prozent österreichweit die meisten Austritte verzeichnet worden sind. In Salzburg gehe es bei den Austritten meist um Ärgernisse mit der Kirche, sagt Generalvikar Rasser.

„Das Geld allein ist selten ausschlaggebend“

„Da geht es zum Beispiel um persönliche Verletzungen, die durchaus auch von Kirchenverantwortlichen gesetzt werden können – etwa ein falsches Wort an der falschen Stelle. Mitunter wird der Kirchenaustritt auch als Instrument des Protests verwendet. Der rein monetäre Grund ist hingegen nur selten ausschlaggebend.“

Um dem Anstieg an Kirchenaustritten in den kommenden Jahren entgegenzuwirken, wolle man mit hochwertiger Seelsorge weitermachen, das Personal besser schulen und sich verstärkt um die Jugend kümmern. „Ob damit eine Trendumkehr gelingt, weiß ich nicht. Aber ich glaube, das ist ein ehrlicherer Ansatz als irgendwelche großspurigen Werbemaßnahmen“, betont Generalvikar Rasser.

Zahl der Beitragszahler bleibt trotzdem nahezu gleich

Trotz der stark gestiegenen Zahl an Kirchenaustritten bleibt die Anzahl an beitragszahlenden Katholiken nahezu gleich. Gründe dafür seien Zuzug, aber auch, das meist Jüngere austreten und Erwerbstätige bleiben, heißt es von den Kirchenverantwortlichen.