Labormitarbeiterin beim Auswerten von DNA-Tests
APA/HELMUT FOHRINGER
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Wirtschaft

Salzburg will Spitzentechnologen anlocken

Weltweit sollen künftig Fachleute von Spitzentechnologien verstärkt zur Arbeit nach Salzburg gelockt werden. Das steht in einem neuen Wirtschaftskonzept der Stadt Salzburg für die nächsten zehn Jahre. Der Bürgermeister und der Chef der Wirtschaftskammer sehen dabei auch den Flughafen als wichtigen Faktor für die Region.

Weil es künftig zu wenig eigene junge Spezialisten geben wird, will man mehr Fachleute aus anderen Regionen und dem Ausland nach Salzburg holen.

Hier werde deshalb nun auch die Gründung neuer Firmen massiv gefördert, betont der Präsident der Salzburger Wirtschaftskammer, Manfred Rosenstatter: „Forschung, Bildung, Innovation und Start Ups – das ist die richtige Richtung, wo sich die Stadt Salzburg als attraktiver Standort positionieren und zukunftsfit machen kann.“

„Junge Leute aus aller Welt von Salzburg fasziniert“

Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) hat in den vergangenen Wochen einige in der Stadt Salzburg neu gegründete Firmen der Spitzentechnologie besucht. Dort werde nur noch Englisch gesprochen. Und immer mehr bestens qualifizierte Kräfte aus wirtschaftlichen starken Staaten würden die hohe Lebensqualität lieben, sagt Preuner: „Diese Leute sind einfach fasziniert vom Angebot der Stadt Salzburg. Sie gehen gerne auf den Berg, fliegen vielleicht mit dem Paragleiter herunter und gehen am Nachmittag dann noch Ski fahren. So ein Angebot ist für junge Menschen aus aller Welt sehr attraktiv. Das können nur sehr wenige Städte weltweit bieten.“

Bürgermeister Harald Preuner und Manfred Rosenstatter, Präsident der Salzburger Wirtschaftskammer
Stadt Salzburg / Alexander Killer
Preuner und Rosenstatter (rechts) am Dienstag bei der Präsentation des neuen Wirtschaftsprogramms für die Stadt Salzburg

Kammerpräsident Rosenstatter sieht auch im technologischen Kampf gegen den Klimawandel ein breites Aufgabenfeld für künftige Salzburger Firmen. Die Forderungen von Grünpolitikern nach massiven Verboten, Einschränkungen und neuen Steuerbelastungen für Arbeitnehmer, Pendler, Betriebe und Investoren lehnt er ab.

„Flughafen wie geplant modernisieren“

Der Chef der Wirtschaftskammer und der Salzburger Bürgermeister betonten bei der Präsentation ihres Zukunftsprogramms am Dienstag, dass der Salzburger Flughafen in vollem Umfang erhalten und – wie geplant – modernisiert werden müsse. Er gehöre zum zentralen Bereich der Salzburger Wirtschaft und damit auch zur Wertschöpfung, die den Wohlstand der ganzen Region begründe. Forderungen von Grünen und anderen Gegnern des Airport nach massiven Einschränkungen erteilten die beiden eine Absage: „Der Fluglärm ist schon lange gut unter Kontrolle und massiv reduziert.“

Bürgermeister Preuner will im Rahmen der Rekrutierung ausländischer Experten und Jungunternehmer, dass der Salzburger Landtag als Gesetzgeber neue Wohnformen für zusätzliche Fachleute in der Stadt Salzburg genehmigt. Auch, wenn diese dann nur einige Wochen oder Monate da sind, sollen sie dennoch gemütliche und günstige Wohnmöglichkeiten direkt in den Industriebetrieben oder bei Startup-Unternehmen erhalten.

„Fünfteiliger Plan bis 2030, ganze Region einbinden“

Preuner und Rosenstatter setzen auf ein fünfteiliges Konzept, das die Stadt Salzburg wirtschafts-, innovations- und forschungsfreundlicher machen soll. Ein entscheidender Punkt sei neben guten Bedingungen für Entwickler und Forscher auch die Bereitstellung geeigneter Gewerbeflächen, sagt der Bürgermeister. Er will in den nächsten zehn Jahren verstärkt mit allen Umlandgemeinden im Salzburger Zentralraum zusammenarbeiten: „Wenn jemand in Anif oder Eugendorf arbeitet und aus einer fremden Region stammt, dann nimmt er auch das Umland als Teil der Stadt Salzburg wahr. Wenn wir Erfolg haben wollen, müssen wir im Zentralraum noch viel stärker gemeinsam agieren – auch in der Verkehrspolitik und im öffentlichen Verkehr. Das Kirchturmdenken muss aufhören“, so Preuner.

Gerald Lehner, salzburg.ORF.at

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