Der Schwerverkehr im nördlichen Flachgau hat um 40 Prozent zugenommen
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Verkehr

Lkw-Fahrverbot im Flachgau: Kritik aus OÖ.

Das ab Ende Jänner in Lamprechtshausen in Kraft tretende Transit-Fahrverbot für Lastwagen sorgt bei Politik und Frächtern im benachbarten Oberösterreich für massiven Ärger. Die Salzburger Verkehrspolitiker hätten das Fahrverbot im Alleingang verhängt.

Über die Folgen für die Wirtschaft im salzburgisch-oberösterreichischen Grenzraum hätten die Salzburger Politiker bei ihrer Entscheidung offenbar nicht nachgedacht, lautet die Kritik aus Oberösterreich.

Zum Schutz der Anrainer im verkehrsgeplagten Lamprechtshausen hat Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP) ein Transit-Fahrverbot für Lastwagen verhängt, das mit Ende Jänner in Kraft tritt. Was auf Salzburger Seite für Freude sorgt, erzeugt bei den oberösterreichischen Nachbarn Ärger, insbesondere im Innviertel.

„Entscheidung, die zu wenig bedacht wurde“

Unternehmer und Frächter im Bezirk Braunau würden beklagen, dass sie duch das Lkw-Fahrverbot gewaltige Umwege in Kauf nehmen müssen, sagt der Obmann der Wirtschaftskammer Braunau, Klemens Steidl. „Ich glaube, dass man über diese Lösung zu wenig nachgedacht hat. Da war sicher keine böse Absicht dahinter. Vielmehr war es wohl eine ‚Ho Ruck‘-Aktion, die man schlicht und einfach zu wenig bedacht hat“, sagt Steidl.

Schnöll weist Kritik zurück

Salzburgs Verkehrslandesrat Stefan Schnöll will von dieser Kritik nichts wissen. Das Transit-Fahrverbot durch Lamprechtshausen sei dringend notwendig gewesen, kontert Schnöll. „Dann müssen die Lkws eben einen kleinen Umweg in Kauf nehmen, damit die Anrainerinnen und Anrainer bei uns wieder etwas mehr Lebensqualität genießen können. Die Situation, wie sie derzeit ist, war für uns jedenfalls nicht mehr tragbar. In den betroffenen Gemeinden ist es nämlich kaum mehr möglich, ordentlich zu leben“, argumentiert Schnöll.

„Bemühen uns aber um gemeinsame Lösung“

Dennoch räumt Schnöll ein, gemeinsam mit den Verantwortlichen in Oberösterreich Lösungen erarbeiten zu wollen, um künftig Anrainerwohl und wirtschaftliche Interessen besser unter einen Hut zu bringen.