Ladestation E-Auto
ORF.at/Georg Hummer
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Verkehr

E-Auto: 300-Euro-Stromrechnung für Lenker

Die Rechnung nach zwei Ladevorgängen seines Elektro-Autos war für einen Salzburger ein Schock. Mehr als 300 Euro musste der Mann für die beiden Ladevorgänge an einer privaten Station in der Stadt Salzburg bezahlen.

An der privat betriebenen Ladestation an der Reichenhaller Straße in Salzburg-Riedenburg lud der Stadt-Salzburger sein E-Auto. Bis zum Sommer war das Laden hier kostenlos, seit einem halben Jahr kostet es etwas. Wie teuer dem Mann der Strom-Tankstopp kommen werde, wurde dem Mann allerdings erst Tage nach dem Laden klar, als ihm zwei Rechnungen ins Haus flatterten. Einmal rund 211 Euro für knapp sechs Ladestunden und einmal mehr als 103 Euro für dreieinhalb Stunden.

Anbieter und Betreiber schieben sich schwarzen Peter zu

Der deutsche Anbieter Charge-now verwies auf ORF-Anfrage auf die Salzburg AG, die die Ladestation an der Reichenhaller Straße betreibe und auch die Preise selbst festlege. Dem aber widerspricht der Salzburger Energieversorger. „Über die Preisgestaltung des Drittanbieters haben wir keinen Einfluss. Es stimmt nur bedingt, dass die Salzburg AG für die Preisgestaltung verantwortlich ist. Wir stellen den Preis für die Energie auf eine Plattform. Wie der Drittanbieter die Energie dann verrechnet, liegt nicht in unserem Ermessen“, sagte Hans-Peter Buchegger von der Salzburg AG.

Unklar, wie sich 300-Euro-Rechnung zusammensetzt

Wie es tatsächlich zu den 300 Euro Kosten kommen konnte, bleibt also offenbar unklar. Nach einer Intervention bekam der betroffene Salzburger einen Teil als Gutschrift rückerstattet. So wie ihm dürfte es etlichen Besitzern von Elektro-Autos ergehen, denn bis vor kurzem durften viele der Ladestationen noch unentgeltlich genutzt werden. Auch das Parken während des Ladevorgangs war gratis.

E-Auto: 300-Euro-Stromrechnung

Eine Riesen-Rechnung für das Laden seines Elektro-Autos bekam ein Salzburger vor kurzem: Mehr als 300 Euro musste er für zwei Ladevorgänge bezahlen.

800 Ladestationen im Bundesland

Im Bundesland Salzburg existieren rund 800 öffentliche und private Elektromobil-Ladestationen verschiedener Anbieter mit verschiedenen Tarifen. Die 133 öffentlichen davon gehören der Salzburg AG. Das größte österreichische Ladenetz Smartrics mit den Eigentümern Verbund, OMV und Siemens hat 450 eigene Ladestationen sowie 5.000 mögliche Partner-Ladepunkte in Österreich. Laden kann man mit unterschiedlichen Anbietern. Über die Kosten muss man sich hier vorher generell selbst informieren. Der Preis ist im Prinzip ein Minuten-Preis, in den sind eine Art Grundgebühr und eine Kilowattstunden-Tarifgebühr hineingerechnet, aber auf einen Zeitfaktor umgelegt. Üblicherweise sind es drei bis neun Euro pro 100 Kilometer, hier kommt es auf den Vertrag und die jeweilige Leistung an", erklärte Jürgen Halasz vom Ladenetz Smartrics.

Laden: Kilowattstunde kostet 16 Cent

Wenn jemand zuhause eine Ladestation installiert, bezahlt er für die Kilowattstunde 16 Cent, also gleich viel wie für den Haushaltsstrom.

E-Autos: Salzburg hinkt Österreich-Schnitt hinterher

Im Vorjahr wurden knapp 26.000 Personen-Kraftwagen in Salzburg angemeldet, davon waren nicht einmal 2,6 Prozent Elektro-Autos, das entspricht rund 700 Fahrzeugen. Salzburg liegt damit nach wir vor unter dem Österreich-Schnitt von drei Prozent. 2010 gab es die ersten Elektro-Autos, damals lediglich 38 Fahrzeuge, von rund 25.600 verkauften PKW.