Hanfautomat
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Wirtschaft

Immer mehr Hanf-Automaten

Vor zwei Jahren gab es österreichweit 17 „Hanfomaten“, also Selbstbedienungs-Automaten in denen man sogenannte CBD-Produkte kaufen kann. Mittlerweile existieren allein in Salzburg 17 solcher Hanfomaten, in allen Bezirken.

Ein Hanfomat in der Salzburger Elisabeth-Vorstadt mit etwa 25 verschiedenen Produkten. Ein Hanfomat in Hallein (Tennengau), der bereits für Aufregung wegen der Nähe zu einer Schule gesorgt hat und am Neujahrstag geknackt wurde. Sowie der umsatzstärkste Hanfomat in Salzburg, er ist in Anif (Flachgau) am Anfang der Alpenstraße aufgestellt. Betrieben werden sie vom Landwirt Thomas Reisenhofer: „Der Automat liegt sehr günstig an der Bundesstraße. Im Schnitt verkaufen wir pro Tag zwischen zehn und 15 Produkte.“

Hanfautomat
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Der Salzburger und seine steirische Familie zählen zu den vier Anbietern von Automaten mit Hanfwaren in Österreich. Im Bundesland gehören ihnen alle 17 Geräte an den unterschiedlichsten Standorten. Sie dürfen aber keine Lebensmittel anbieten, sondern lediglich Aromastoffe mit dem legalen Inhaltsstoff CBD, einem Cannabidiol. ‚Nicht zum Verzehr geeignet‘ ist auf dem Hanföl zu lesen, erklärt Reisenofer: „Die Leute, die zu uns kommen, wissen sehr genau über die Nutzung Bescheid und verwenden die Produkte auch dementsprechend. Als Landwirt darf ich über die Wirkung keine Auskunft geben, hier verweisen wir auf die Hausärzte.“

Auch Hanfshops werden immer beliebter

Die gleichen gesetzlichen Regeln gelten ebenso für Hanfshops wie zum Beispiel ‚Nooon-cbd‘ mit zwei Geschäften in der Landeshauptstadt, im Andräviertel sowie beim Bahnhof. Die Nachfrage hier steigt ebenfalls ständig, bestätigt Geschäftsführer André Dengg: „Die Geschäfte laufen sehr gut, die Kunden nehmen das Angebot sehr gut an.“

Hanfprodukten in Apotheke
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Hanf-Produkte werden immer beliebter

Ärzte und Apotheker beklagen Gesetzeslücke

Die Salzburger Apotheker sowie die Ärzteschaft sind mit dem eineinhalb Jahr alten Erlass des Gesundheitsministeriums unzufrieden. Vieles sei unklar und ungeregelt, es handle sich weder um ein Lebensmittel noch um eine Arznei, sagt Sepp Fegerl von der Salzburger Ärztekammer: „Es gibt hier eine Gesetzeslücke weil die Produkte weder Nahrungs- noch Arzneimittel sind, sondern als Aromaprodukte vertrieben werden, was es ja auch nicht ist, wenn man beispielsweise an Knabberhanf oder Hanftee denkt.“

Hanfprodukte aus dem Automaten immer beliebter

Insgesamt 17 sogenannte Hanfomaten gibt es inzwischen im Bundesland und die Verkaufsautomaten werden immer beliebter. Generell erfreuen sich Hanf-Produkte immer größerer Beliebtheit

Produkte dürfen bestimmten THC-Wert nicht überschreiten

Und Apotheker-Sprecherin Kornelia Seiwald ergänzt: „Wichtig ist die Qualität der Produkte. CBD Produkte dürfen keine berauschende Wirkung haben und dürfen kein THC beinhalten oder einen THC-Gehalt von 0,3 Prozent nicht überschreiten.“ Das werde auch eingehalten, die Produkte würden daraufhin getestet, sagt Hanfomat Betreiber Reisenhofer, der die Produkte auch selber anbaut. Auch Kontrollen seitens der Bezirkshauptmannschaft habe es schon gegeben.

Apotheker, Ärzte und Händler wünschen sich nun von der neuen Bundesregierung, den Erlass vom Dezember 2018 bezüglich des Vertriebs von Hanfprodukten, so rasch wie möglich zu reparieren. Unabhängig davon dürfte die Nachfrage weiter steigen, allein im Bundesland Salzburg sollen heuer bis zu zehn weitere Hanfomaten aufgestellt werden.