ÖBB-Schneepflug bei Schneeräumung im Jänner 2019
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Chronik

Das war das Chronik-Jahr 2019

2019 war ein Jahr der rekordverdächtigen Wetterextreme: Schneemassen sorgten im Jänner für Chaos, im Sommer extreme Hitze, schließlich gab es Starkregen mit Muren, weggerissenenen Häusern und Brücken im Herbst. Zehntausende halfen freiwillig bei den Aufräumarbeiten – auch das war heuer rekordverdächtig.

2019 begann im Zeichen konkreter Auswirkungen der Klimakrise. So sorgten extreme Schneemengen und Sturmböen zu Jahresbeginn im Bundesland für Chaos. In vielen Salzburger Gemeinden waren zehntausende Einwohner tagelang auf dem Straßenweg nicht mehr erreichbar. Wegen ohnehin schon enormer Schneelasten auf vielen Dachstühlen und Prognosen von noch mehr nassem Schnee mussten vielerorts die Dächer abgeschaufelt werden. In Faistenau riss sogar eine Dachlawine beim Schneeschaufeln vier Arbeiter in die Tiefe. Ein 47-Jähriger wurde getötet, drei Kollegen zum Teil schwer verletzt.

Jahresbeginn im Zeichen extremer Schneefälle

Elf Tage lang war die Bahnstrecke im Salzachtal zwischen Golling (Tennengau) und Stegenwald (Pongau) wegen großer Lawinengefahr komplett gesperrt. Erst danach konnten die Schneemassen mit schwerem Gerät geräumt werden. Die Reparaturen, der von Schnee und Sturm geknickten Stromleitungen, wie auf dem Windsfeld (Lungau) und die Beseitigung aller Schneeschäden war nur mit großem Aufwand möglich. Als besonders kurios und gefährlich erwies sich eine 200 Meter breite, gut 40.000 Tonnen schwere Grundlawine in Abtenau (Tennengau): Mit fünf Zentimetern pro Stunde, bewegten sich die Schneemassen in Zeitlupe auf Häuser und deren Bewohner zu und konnten erst durch Aufschütten eines großen Damms aus Eis und Schnee gestoppt werden.

Fotostrecke mit 6 Bildern

Dächer abschaufeln im Jänner 2019
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Zahlreiche Freiwillige, Soldaten, Zimmerer und Dachdecker schaufeln Schnee von Dächern im ganzen Land
ÖBB-Schneepflug bei Schneeräumung im Jänner 2019
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ÖBB-Schneepflug bei der Schneeräumung im Salzachtal
Schneechaos in Salzburg im Jänner 2019
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Im Jänner 2019 herrscht in weiten Teilen Salzburgs Schneechaos
Schneechaos am Flughafen Salzburg im Jänner 2019
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Die enormen Neuschneemengen fordern auch die Mannschaften des Flughafens heraus
Grundlawine in Abtenau im Jänner 2019
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Riesige Grundlawine in Abtenau im Jänner 2019
Grundlawine in Abtenau im Jänner 2019
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Tausende Kubikmeter Schnee rutschen in Abtenau im Jänner 2019 in Zeitlupentempo zu Tal

Tödliche Schüsse in Salzburg-Lehen

Anfang Juni fielen Schüsse in Salzburg-Lehen spätabends vor einem Lokal. Ein 46-jähriger Bosnier wurde dabei getötet, sein Sohn schwer verletzt. Die Polizei in Düsseldorf (Deutschland) konnte den mutmaßlichen Schützen zehn Tage später festnehmen, er wartet inzwischen in Salzburg auf seinen Prozess.

Tödliche Schüsse in Salzburg-Lehen
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Einsatzkräfte am Tatort in der Ignaz-Harrer-Straße

Blitzschlag verursacht Großbrand bei Bauernhof

Im Juli löste ein Blitzschlag in der Stadt Salzburg einen Großbrand am Gaisberg aus. Ein Bauernhof wurde dabei fast vollständig zerstört. Nachbarn brachten sämtliche Tiere ins Freie, ein Feuerwehrmann wurde bei den Löscharbeiten verletzt. Das Gebäude war nicht mehr zu retten, schilderte Branddirektor Reinhold Ortler von der Salzburger Berufsfeuerwehr.

Großbrand am Gaisberg
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Flammen und Rauchsäule am Gaisberg sind von weitem gut zu sehen

Auf Sommerhitze folgen Unwetter

Auf die extreme Hitze im Sommer folgten im Land Unwetter, die schwere Schäden anrichteten. In Rußbach (Tennengau) wurden dutzende Häuser überschwemmt und die Straße nach Abtenau weggerissen. In Uttendorf (Pinzgau) vermurte der Manlitzbach etliche Häuser und auch die Gleise der Pinzgauer Lokalbahn wurden schwer beschädigt.

Von Mure verschüttetes Auto
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Erhebliche Unwetterschäden im Tennengau und im Pinzgau

COBRA-Einsatz nach Geiselnahme am Heuberg

Ein spektakulärer Raubüberfall sorgte am 15. August für einen Polizeigroßeinsatz am Heuberg in der Stadt Salzburg. Drei maskierte Männer drangen in das Haus einer Juweliersfamilie ein, nahmen den Vater, zwei Kinder und das Au-Pair-Mädchen als Geiseln und zwangen die Juwelierin Schmuck aus ihrem Laden zu holen. Die Räuber flüchteten unerkannt.

Überfall auf Juweliersfamilie am Salzburger Heuberg
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Einsatzkräfte sichern das Haus der Juweliersfamilie

Tödlicher Raftingausflug

Großer Leichtsinn kostete schließlich zwei junge Männer im August auf der Salzach in den Stromschnellen der Salzachöfen das Leben, sagte Einsatzleiter Christoph Thurner von der Wasserrettung. 140 Wasserretter und Feuerwehrleute konnten den beiden nicht mehr helfen.

Schlauchboot der verunglückten Wassersportler
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Die Wassersportler waren ohne Helm und Schwimmwesten unterwegs

Zahlreiche Muren halten tausende Helfer auf Trab

Im November hielten erneut starke Regenfälle mehr als 2.000 Feuerwehrleute und freiwillige Helfer auf Trab. Im Pinzgau, Pongau und Lungau kam es zu außergewöhnlich vielen Muren und Hangrutschungen. In Bad Gastein (Pongau) wurden zwei Häuser mitgerissen, die Bewohnerinnen konnten gerettet werden. Für Muhr (Lungau), Großarl, Hüttschlag und Bad Hofgastein (alle Pongau) sprach das Land sogar eine Zivilschutzwarnung aus und warnte davor, sich ins Freie zu begeben.

Fotostrecke mit 3 Bildern

Von Mure zerstörte Häuser im Gasteinertal
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Von Mure zerstörte Häuser im Gasteinertal
Luftaufnahme der Muren im Gasteinertal
Land Salzburg
Luftaufnahme einiger Muren im Gasteinertal
Starkregen in Zell am See
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Starkregen in Zell am See

Überfallserie beschäftigt Polizei zum Jahresausklang

Im Dezember beschäftigte eine Serie von Überfällen die Polizei. Zielscheibe waren Trafiken, Hotels, Imbisse, Tankstellen und ein Supermarkt in Salzburg-Maxglan und in Thalgau (Flachgau), mehrere Verdächtige wurden inzwischen festgenommen.

Jahresrückblick der ORF-Salzburg-Chronikredaktion

365 Tage im Jahr sind die ORF-Chronik-Reporter für Sie im ganzen Land unterwegs und zeigen Ihnen nun die Bilder der bewegendsten Ereignisse dieses Jahres.