2019 begann im Zeichen konkreter Auswirkungen der Klimakrise. So sorgten extreme Schneemengen und Sturmböen zu Jahresbeginn im Bundesland für Chaos. In vielen Salzburger Gemeinden waren zehntausende Einwohner tagelang auf dem Straßenweg nicht mehr erreichbar. Wegen ohnehin schon enormer Schneelasten auf vielen Dachstühlen und Prognosen von noch mehr nassem Schnee mussten vielerorts die Dächer abgeschaufelt werden. In Faistenau riss sogar eine Dachlawine beim Schneeschaufeln vier Arbeiter in die Tiefe. Ein 47-Jähriger wurde getötet, drei Kollegen zum Teil schwer verletzt.
Jahresbeginn im Zeichen extremer Schneefälle
Elf Tage lang war die Bahnstrecke im Salzachtal zwischen Golling (Tennengau) und Stegenwald (Pongau) wegen großer Lawinengefahr komplett gesperrt. Erst danach konnten die Schneemassen mit schwerem Gerät geräumt werden. Die Reparaturen, der von Schnee und Sturm geknickten Stromleitungen, wie auf dem Windsfeld (Lungau) und die Beseitigung aller Schneeschäden war nur mit großem Aufwand möglich. Als besonders kurios und gefährlich erwies sich eine 200 Meter breite, gut 40.000 Tonnen schwere Grundlawine in Abtenau (Tennengau): Mit fünf Zentimetern pro Stunde, bewegten sich die Schneemassen in Zeitlupe auf Häuser und deren Bewohner zu und konnten erst durch Aufschütten eines großen Damms aus Eis und Schnee gestoppt werden.
Tödliche Schüsse in Salzburg-Lehen
Anfang Juni fielen Schüsse in Salzburg-Lehen spätabends vor einem Lokal. Ein 46-jähriger Bosnier wurde dabei getötet, sein Sohn schwer verletzt. Die Polizei in Düsseldorf (Deutschland) konnte den mutmaßlichen Schützen zehn Tage später festnehmen, er wartet inzwischen in Salzburg auf seinen Prozess.
Blitzschlag verursacht Großbrand bei Bauernhof
Im Juli löste ein Blitzschlag in der Stadt Salzburg einen Großbrand am Gaisberg aus. Ein Bauernhof wurde dabei fast vollständig zerstört. Nachbarn brachten sämtliche Tiere ins Freie, ein Feuerwehrmann wurde bei den Löscharbeiten verletzt. Das Gebäude war nicht mehr zu retten, schilderte Branddirektor Reinhold Ortler von der Salzburger Berufsfeuerwehr.
Auf Sommerhitze folgen Unwetter
Auf die extreme Hitze im Sommer folgten im Land Unwetter, die schwere Schäden anrichteten. In Rußbach (Tennengau) wurden dutzende Häuser überschwemmt und die Straße nach Abtenau weggerissen. In Uttendorf (Pinzgau) vermurte der Manlitzbach etliche Häuser und auch die Gleise der Pinzgauer Lokalbahn wurden schwer beschädigt.
COBRA-Einsatz nach Geiselnahme am Heuberg
Ein spektakulärer Raubüberfall sorgte am 15. August für einen Polizeigroßeinsatz am Heuberg in der Stadt Salzburg. Drei maskierte Männer drangen in das Haus einer Juweliersfamilie ein, nahmen den Vater, zwei Kinder und das Au-Pair-Mädchen als Geiseln und zwangen die Juwelierin Schmuck aus ihrem Laden zu holen. Die Räuber flüchteten unerkannt.
Tödlicher Raftingausflug
Großer Leichtsinn kostete schließlich zwei junge Männer im August auf der Salzach in den Stromschnellen der Salzachöfen das Leben, sagte Einsatzleiter Christoph Thurner von der Wasserrettung. 140 Wasserretter und Feuerwehrleute konnten den beiden nicht mehr helfen.
Zahlreiche Muren halten tausende Helfer auf Trab
Im November hielten erneut starke Regenfälle mehr als 2.000 Feuerwehrleute und freiwillige Helfer auf Trab. Im Pinzgau, Pongau und Lungau kam es zu außergewöhnlich vielen Muren und Hangrutschungen. In Bad Gastein (Pongau) wurden zwei Häuser mitgerissen, die Bewohnerinnen konnten gerettet werden. Für Muhr (Lungau), Großarl, Hüttschlag und Bad Hofgastein (alle Pongau) sprach das Land sogar eine Zivilschutzwarnung aus und warnte davor, sich ins Freie zu begeben.
Überfallserie beschäftigt Polizei zum Jahresausklang
Im Dezember beschäftigte eine Serie von Überfällen die Polizei. Zielscheibe waren Trafiken, Hotels, Imbisse, Tankstellen und ein Supermarkt in Salzburg-Maxglan und in Thalgau (Flachgau), mehrere Verdächtige wurden inzwischen festgenommen.
Jahresrückblick der ORF-Salzburg-Chronikredaktion
365 Tage im Jahr sind die ORF-Chronik-Reporter für Sie im ganzen Land unterwegs und zeigen Ihnen nun die Bilder der bewegendsten Ereignisse dieses Jahres.