Die Kirche und das Ortszentrum von Unken, im Hintergrund der Unkenberg
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Politik

Pläne für Solar-Wohnprojekt in Unken

In Unken (Pinzgau) könnte auf einem Grundstück der Gemeinde ein innovatives Solar-Wohnprojekt entstehen. Die Pläne kommen von dem Grödiger Solarpionier Roland Mösl. Jetzt soll es Gespräche geben.

Unken mit 1.956 Einwohnern darf sich als Zuzug-Gemeinde bezeichnen. Baugrundstücke haben da schon ihren Wert – noch dazu, wenn sie zentral liegen. Das gilt auch für eine 2.000 Quadratmeter große Bauparzelle mitten im Ort, die der kleinen Gemeinde auch gehört: „Das ist mehr oder weniger unser ‚Familiensilber‘. Wir möchten uns auch in Zukunft nicht davon trennen“, sagt Bürgermeister Florian Juritsch (ÖVP).

Gemeinde offen für „alternative Wohnprojekte“

Unken will das Grundstück nicht verkaufen, sondern verpachten – konkret für ein neuartiges Wohnprojekt: „Es hat in der Vergangenheit bereits mehrere Anfragen gegeben – hinsichtlich alternativer Wohnprojekte“, ergänzt Juritsch. „Die Gemeinde hat sich mit dem auseinandergesetzt, hat dem durchaus etwas Positives abgewinnen können. So hat man mehr oder minder die Tür geöffnet für weitere innovative Projekte. Wir sind auch der Überzeugung, dass weitere solche Projekte die Zukunft für die Entwicklung von unserer klein strukturierten Gemeinde sind.“

Pläne für ein solches innovatives Projekt hat der Grödiger Solarenergie-Pionier Roland Mösl. Er stellt sich fünf kleine Häuser mit großen Photovoltaik-Flächen und viel Speicherleistung vor: „Die kleinere Version hat 64 Quadratmeter Wohnfläche, 22 Kilowatt Photovoltaik als Dach. Zusätzlich soll jeder Carport sechs Kilowatt Photovoltaik-Spitzenleistung haben“, sagt Mösl. „Dazu kommen 40 Kilowattstunden Akkus, damit der Strom auch bedarfsgerecht ins Netz eingespeist werden kann bzw. man das Elektroauto auch in der Nacht mit eigenem Strom aufladen kann.“

Computer Rendering der geplanten Solarwohnhäuser
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Die fünf Solarwohnhäuser sollen CO2-frei im Betrieb sein

CO2-freier Betrieb

Mit 90.000 Euro zuzüglich Aufbaukosten müsse man pro Haus auf diesem Grundstück kalkulieren – mit komplett CO2-freiem Betrieb und je 64 Quadratmeter Wohnfläche: „Das neue Haus ist mit variablen System ausgestattet. Man kann das Wohnzimmer etwa als großes Wohnzimmer einteilen oder mit verschiebbaren Wand-Möbel-Elementen in drei kleinere Räume – je nachdem, was gerade erforderlich ist. So nehme ich an, dass der Wohnwert größer ist als üblicherweise bei 64 Quadratmetern.“

Solarwohnprojekt in Unken?

Ein Solarwohnprojekt mit Häusern, die den Strom, den sie verbrauchen, selbst erzeugen, könnte in Unken entstehen. Gespräche dazu laufen.

Roland Mösl hat schon in Weiz (Steiermark) ein Kraftwerk und Wohnhaus in einem gebaut – es heißt „Gemini“ (Zwilling). In Unken sollen Gemini-Häuser neuester Generation entstehen, vorausgesetzt die anstehenden Verhandlungen mit der Gemeinde sind erfolgreich und für die Photovoltaik-Häuser finden sich genügend Interessenten.