Chronik

20 Mann bei vergeblicher Suchaktion in Leogang

20 Bergretter haben Samstagnachmittag in Leogang (Pinzgau) eine stundenlange vergebliche Suchaktion durchgeführt. Denn die drei Snowboarder, die angeblich in Bergnot waren, fuhren nach ihrem Notruf selbst ins Tal ab, meldeten das aber nicht.

Zwischen 14.00 und 17.30 Uhr waren die 20 Bergretter aus Leogang im Einsatz: Sie stiegen in einen Tiefschneehang auf, in dem sich drei tschechische Snowboarder angeblich verfahren hatten, einer von ihnen soll sich bei einem Sturz verletzt haben. Die drei Tschechen hatten per App einen Notruf abgegeben, worauf ein Polizeihubschrauber zum Suchflug ausrückte. Der entdeckte die drei Wintersportler auch – mit Handzeichen deuteten diese an, dass sie Hilfe brauchen.

Bergretter bei Suchaktion mit Skidoo bei Bergbahn-Bergstation
Bergrettung Leogang
Die Bergretter waren am Samstag in Leogang stundenlang sinnlos im Einsatz, weil drei Snowboarder doch selbstständig ins Tal abfuhren

Als der 20-Mann-Trupp zu der Stelle aufgestiegen war, waren die Snowboarder allerdings verschwunden. Daraufhin suchten die Bergretter die Umgebung bis in die Dunkelheit hinein ab – aber vergeblich. Erst gegen 17.30 Uhr forschte die Polizei die drei Tschechen in ihrem Quartier aus. Die drei waren doch selbstständig abgefahren, hatten das aber niemandem mitgeteilt.

Rechnung von 2.600 Euro für sinnlosen Sucheinsatz

Für die Bergrettung ist der sinnlose Einsatz von 20 Mann ärgerlich. Zwar werden den drei Tschechen pro Bergretter und Stunde 38 Euro in Rechnung gestellt, was im konkreten Einsatzfall auf rund 2.600 Euro Gesamtkosten kommen wird. Allerdings appelliert der Leoganger Bergrettungs-Ortsstellenleiter Johann Embacher an all jene, die einen Notruf absetzen und sich dann doch aus eigener Kraft ins Tal begeben, die Einsatzkräfte darüber unverzüglich zu informieren: „Die Freiwilligen Helfer der Bergrettung setzen sich bei der Suche nach Verirrten und Verunfallten im alpinen Gelände immer wieder auch selbst Gefahren aus.“