Lebensmittel liegen in einer Mülltonne
APA/dpa-Zentralbild
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Umwelt

Lebensmittel: 27 Kilo landen im Müll

Erst diese Woche hat das Land gemeldet, dass 16 Prozent der Restmüllmenge aus essbaren Lebensmittel besteht. Zahlreiche Initiativen mahnen zum sorgsamen Umgang mit den Produkten. Auch für die Landwirtschaft ist die Verschwendung ihrer Erzeugnisse bedenklich. Im Schnitt wirft jeder Salzburger 27 Kilo Lebensmittel pro Jahr in den Müll.

Zu Weihnachten ist nicht nur der Gabentisch reich gedeckt – auch kulinarisch lassen es sich viele Menschen über die Feiertage gut gehen. Der Wohlstand hat aber auch seine Kehrseite – fast dreißig Kilogramm Lebensmittel wirft jeder Salzburger im Schnitt pro Jahr in den Müll. Eine Menge die reichen würde, um 20.000 Menschen zu ernähren.

Handel nimmt Konsumenten in die Pflicht

Doch woran liegt es, dass die Gesellschaft so achtlos mit den Lebensmitteln umgeht? Der Handel nimmt die Konsumenten in die Pflicht, sagt SPAR-Sprecherin Nicole Berkmann: „Das hat wahrscheinlich viele Gründe. Zum einen ist es vielleicht auch das große Angebot, dass man immer aus vielen Dingen wählen kann und dass immer viel verfügbar ist. Häufig wird auch spontan außer Haus gegessen, und dadurch bleiben eingekaufte Lebensmittel übrig. Teilweise haben die Konsumenten aber auch verlernt mit Resten und mit Haltbarkeitsdaten richtig umzugehen.“

Zu viele Lebensmittel landen jedes Jahr im Müll

Fast dreißig Kilogramm Lebensmittel wirft jeder Salzburger im Schnitt pro Jahr in den Müll. Eine Menge die reichen würde, um 20.000 Menschen zu ernähren

Auch Vereine die sich mit dem Vermeiden von Lebensmitteln im Müll beschäftigen, fordern ein vernünftiges und bewusstes Einkaufsverhalten, sagt Barbara Leitner vom Verein „Zero Waste“: „Wir appellieren an jeden Einzelnen sich zu überlegen, wie viel brauche ich, muss ich immer etwas exquisites, jeden Tag was anders haben, oder kann ich auch mit saisonalen Produkten was machen, oder auch mal Dinge, die da sind, aufbewahren.“

Auch im Tourismus viel Potential zur Müllvermeidung

Vor allem auch in Tourismusorten sind viele Lebensmittel im Restmüll gefunden worden. Die Gastronomie will jetzt gegensteuern. Externe Berater sollen helfen, versichert Wirtesprecher Ernst Pühringer: „Dabei soll Köchen über die Schulter geschaut werden um zu sehen, wo noch optimiert werden kann, bei der Zubereitung und im Einkauf von Speisen.“ Auch beim Frühstücksbüffet kann beispielsweise optimiert werden, sagt Pühringer. Dadurch sollen deutlich weniger Lebensmittel weggeschmissen werden.

Landwirte fordern mehr Information und Wertschätzung

Auch die Salzburger Landwirte sehen Lebensmittel im Müll sehr kritisch. Dahinter stecken Lebewesen und auch viel Arbeit – der Wert werde oft nicht mehr geschätzt meint Florian Brunauer, Bauernbund-Obmann für den Tennengau: „Der Bezug zur Landwirtschaft wird immer weniger und ich denke, wir haben auch die Aufgabe Kinder schon in der Schule darüber zu informieren wie Lebensmittel produziert werden. Das machen bei uns beispielsweise die Bäuerinnen-Organisationen. Da muss aber noch viel intensiver informiert werden,“ sagt Brunauer.

Ein sorgsamer Umgang mit Lebensmittel hilft auch die Umwelt zu schonen. Und wer vernünftig einkauft und nichts wegwerfen muss, schont schließlich auch sein Geldbörsl.