Chronik

85 Straftaten: Bestellbetrüger ausgeforscht

Die Polizei hat ihre Ermittlungen gegen vier Männer jetzt abgeschlossen, die zwischen Dezember 2018 und März 2019 in Salzburg und Oberösterreich insgesamt 85 Bestellbetrügereien versucht haben sollen. In neun Fällen waren die Verdächtigen tatsächlich erfolgreich.

Zur Verschleierung ihrer Aktivitäten gründete das Quartett eigens zwei Scheinfirmen. Dazu nahmen die Täter falsche Identitäten an und legten gefälschte Dokumente vor. Im Anschluss kontaktierten sie rund 500 Firmen per E-Mail und bestellten Werkzeuge, Werkzeugmaschinen, Baumaterial, Treibstoff, Gutscheine und andere Waren. Wenn keine Vorauskasse verlangt wurde, ließen sie sich die Waren an wechselnde Scheinadressen liefern. Die Rechnungen bezahlte die Bande freilich nie. In neun der Fälle waren die Verdächtigen tatsächlich erfolgreich und richteten rund 25.000 Euro Schaden an.

Haupttäter nicht geständig, Komplizen teilweise

Als mutmaßlicher Kopf des Quartetts gilt ein in der Stadt Salzburg lebender 39-jähriger Türke. Bei seinen später ausgeforschten mutmaßlichen Komplizen handelt es sich um zwei Serben im Alter von 24 und 57 Jahren und einen 30-jährigen Ungarn. Während der Haupttäter nicht geständig ist, räumten die drei anderen Männer die Betrügereien teilweise ein.

Der verdächtige Türke war bereits kurz nach Aufnahme der Ermittlungen im März 2019 festgenommen worden. Wie eine Sprecherin der Polizei am Dienstag zur APA sagte, ist der Mann kein Unbekannter. Er war erst im Jänner 2019 am Landesgericht Wels rechtskräftig wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs verurteilt worden. Bei den damals im Prozess angeklagten Taten war er übrigens nach der gleichen Masche vorgegangen.