Jeder Auftritt bedeutet für die Artisten höchste Konzentration – in jedem Augenblick. Umso wichtiger sind tagsüber kleine Auszeiten. Mitglieder des Cirque Alfonse aus Quebec in Kanada nützen dies etwa zu einem kleinen Spaziergang über den Christkindlmarkt. Mit dabei sind die Großeltern und die zum Teil bereits schulpflichtigen Kinder, schildert Julie Carabinier Lépin: „Wir unterrichten die Kinder jeden Morgen selbst, zumindest versuchen wir es. Am Nachmittag wird dann trainiert und am Abend sind wir in der Manege. Es sind immer lange Tage".
Antoine Carabinier Lépin vom Cirque Alfonse ergänzt: „Wir sind immer unterwegs. Das ist natürlich schon ungewöhnlich, aber ansonsten sind wir eine normale Familie. Natürlich sind wir oft in Städten, wo wir noch nie waren, übernachten in Hotels. Aber wir sehen so auch viel von der Welt und anderen Kulturen“.
Fotostrecke mit 7 Bildern
Stundenlanges Training jeden Tag
Auch der Artist Jonathan Casaubon ist überzeugt, dass die Kinder von dem Artistenleben profitieren: „Das ist doch gut, dass sie die Welt zu sehen, andere Menschen, andere Sprachen, andere Kulturen kennen zu lernen. Sie erfahren so viele Dingen, die sie in der Schule – auf dem Sessel sitzend – niemals erleben würden. Ich glaube, sie sind glücklich".
Zum Artistenalltag gehören auch viele Stunden des intensiven Trainings. Bei den Vorstellungen darf nichts daneben gehen, sagt Claire Aldaya von Cie Akoreacro: „Das ist notwendig, um in Form zu bleiben und es ist wichtig für die Sicherheit während des Auftritts. Im Training fügt man die einzelnen Momente aneinander und dafür benötigen wir jeden Tag zwei bis drei Stunden“.
Fokussiert bleiben – bis zur letzten Sekunde – zum letzten Salto – und dann darf er genossen werden, der Schlussapplaus – bevor es am nächsten Tag wieder weitergeht – mit Familienleben und stundenlangem Training.
„Winterfest-Familie“ backstage
Das Festival für zeitgenössische Zirkuskunst hat im Salzburger Volksgarten wieder seine Zelte aufgeschlagen. Abend für Abend geben die Artisten ihr Bestes, und das wochenlang. So haben manche in dieser Zeit auch ihre Kinder und Großeltern mit dabei, damit das Familienleben nicht zu kurz kommt. Andere sind wochenlang alleine nur mit den Artistenkollegen unterwegs.