Donnerstag, 5. Dezember, war der letzte Arbeitstag von Tischler Weber im Ortsteil Oberweißburg von St. Michael. Die volle Million ist es knapp nicht geworden, sondern 993.705 Särge, die der Lungauer in seiner beruflichen Laufbahn endgefertigt hat. Die Pensionierung ihres Weltrekordlers nach 41 Jahren in diesem Job wurde von Belegschaft und Firmenleitung am Donnerstagabend entsprechend gefeiert.
2008 erhielt Weber von Guinness World Records den offiziellen Weltrekordtitel für „Most coffins assembled in a lifetime“ für die bisher allermeisten – in der Spanne eines Menschenlebens – zusammengenagelten Särge. In den elf Jahren seit dieser Ehrung hat der Handwerker seinen Rekordbilanz noch weiter ausgebaut. Und es dürfte wohl noch lange dauern, ehe die Gesamtzahl der knappen Million Särge jemals eingeholt bzw. eingestellt werden könnte.
1979 von Bischofshofen nach St. Michael übersiedelt
Die heute weltweit bekannte Sargfabrik wurde 1957 in Bischofshofen (Pongau) als kleine Spezialtischlerei gegründet. Pionier Sepp Moser stieß in eine Marktlücke vor, denn qualitativ hochwertige Särge waren in den mageren Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg kaum zu bekommen. In Zeiten des Wirtschaftswunders wurde dann immer mehr Wert auch auf würdige und finanziell besser ausgestattete Begräbnisse gesetzt. Heute gibt es bei Moser auch Luxussärge der allerhöchsten Preisklassen.
Zweites Werk in Tschechien
Das Unternehmen florierte schon zu Beginn in Bischofshofen, und schon bald musste an eine Erweiterung gedacht werden. So übersiedelte Moser 1979 mit seiner ständig wachsenden Belegschaft auf ein großes Gewerbegebiet hinter den Radstädter Tauern – nach St. Michael im Lungau, gleich neben das Portal des Katschbergtunnels in den Ortsteil Oberweißburg.
Heute werden dort pro Jahr 35.000 Särge verschiedener Preis- und Qualitätsklassen erzeugt. Es werde nur heimisches Holz mit PEVC-Zertifizierung verarbeitet, betonte der Betrieb. Die Familie Moser betreibt mittlerweile in Tschechien ein zweites Werk.