Teilnehmerinnen bei Fackelmarsch
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Soziales

Sichere Wohnung für Lungauerinnen gefordert

Für Frauen, die im Lungau Opfer von Gewalt werden, brauche es eine eigene sichere Wohnung im Bezirk. Diese Forderung wurde Dienstagabend bei einem Lichtermarsch des Lungauer Frauennetzwerks in Tamsweg erhoben.

Mit dem Lichtermarsch wollten zahlreiche Organisationen ein Zeichen gegen Gewalt in der Familie und damit gegen Gewalt gegen Frauen setzen. Noch immer ist der gefährlichste Ort für Frauen die eigene Wohnung oder das eigene Haus. In neun von zehn Fällen von Gewalt innerhalb der Familie sind Frauen die Opfer.

Auch wenn die Kriminalstatistik der Polizei keine Zahlen zu Gewalt in der Familie am Land liefert, waren sich Dienstagabend die Teilnehmerinnen bei dem Lichtermarsch einig: dies sei kein Phänomen einer städtischen Gesellschaft. „Am Land ist es so, dass noch viel mehr zugedeckt wird“, sagte die Lungauer Bezirkshauptfrau Michaela Rohrmoser. „Aber umso wichtiger sind solche Veranstaltungen, um den Frauen das Bewusstsein zu geben, dass Gewalt nicht selbstverständlich in einer Beziehung ist.“

Schild „Für ein sicheres Zuhause“ wird bei Demonstration getragen
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Am Land sei es für Gewaltopfer viel schwieriger „unterzutauchen“

Wunsch nach sicherem Ort für Opfer von Gewalt

Organisiert wurde der Lichtermarsch vom Lungauer Frauennetzwerk. Dessen Geschäftsführerin Natascha Berghammer formulierte am Rande der Kundgebung den Wunsch nach einen sicheren Ort für weibliche Opfer häuslicher Gewalt. Das müsse kein eigenes Frauenhaus sein – eine sichere Wohnung im Bezirk reiche, meinte Berghammer: „Weil der Lungau so kleinräumig ist und jeder kennt jeden, kann eine Frau, die von Gewalt betroffen ist, jetzt nicht einfach untertauchen.“

Denn die mehr als 100 Kilometer zu den Frauenhäusern in Saalfelden (Pinzgau), Hallein (Tennengau) oder Salzburg seien meist zu weit. Zu dem Wunsch sagte Frauenlandesrätin Andrea Klambauer (NEOS): „Ich stehe der Idee sehr positiv gegenüber. Wir prüfen das auch schon. Es ist durchaus möglich, dass wir das realisieren können.“ Klambauer zeigte sich optimistisch, eine sichere Wohnung für Frauen im Lungau schon bald finanzieren zu können.