Zwei Wohnungen in der Stadt Salzburg hat Neustart von der Genossenschaft „Heimat Österreich“ gemietet. Menschen, die gerade aus der Haft entlassen werden, können dort für acht Wochen unterkommen – bis sie etwas anderes gefunden haben. Rund 75 Männer und Frauen brauchen so etwas pro Jahr, sagt Johannes Bernegger, Leiter von Neustart Salzburg: „Menschen, die aus der Haft entlassen werden, haben oft keine angemessene Wohnform. Die werden von uns versucht in Notunterkünften unterzubringen, kommen bei freunden unter oder landen in einem Pensionszimmer. Das ist der schlechteste Start für ein Leben nach der Haft“.
Die Miete müssen die Haftentlassenen selbst übernehmen, sie sei aber sehr gering, so Bernegger. Der Verein Neustart überlegt auch, weitere Wohnungen für Haftentlassene anzumieten.
Pensionen sind Nährboden für Aggressionen
Gerade Pensionszimmer seien besonders schwierig, weil dort Menschen nur wenig Betreuung hätten, so Bernegger: „Es gibt keine Rechtssicherheit. Der Zimmerwirt kann verlangen, dass man jederzeit ausziehen muss. Die Kosten sind oft undurchsichtig. Unterschiedlichste Menschen kommen in einer Pension zusammen. Dort gibt es Alkohol-und Drogenmissbrauch“.
Rund 600 Menschen leben in der Stadt Salzburg dauerhaft in einem Pensionszimmer, weil sie sonst nirgendwo eine Wohnung finden. Viele dieser Menschen sind suchtkrank oder haben psychische Probleme.
Dauerhaft in Pensionszimmern
Rund 600 Menschen leben in der Stadt Salzburg dauerhaft in einem Pensionszimmer, weil sie sonst nirgendwo eine Wohnung finden. In diesen Pensionen fehlt ihnen zum einen die nötige Betreuung, zum anderen gibt es auch Vermieter, die aus dieser Notsituation ein gutes Geschäft machen wollen.