Polizist mit Pferd
APA/Hans Klaus Techt
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Politik

Gute Plätze für arbeitslose Polizeipferde gesucht

Die seit der am Mittwoch verkündeten Einstellung des Projekts „Berittene Polizei“ arbeitslosen Polizeipferde sollen nun bald „gute Plätze“ bekommen, sagt Gerald Hesztera, Sprecher des Innenministeriums (BMI). Sowohl Gut Aiderbichl in Henndorf (Salzburg) als auch der Pfotenhof in Lochen bieten ihre Dienste an.

Geschäftsführer Dieter Ehrengruber von Gut Aiderbichl hat schon Kontakt mit dem Innenministerium aufgenommen: „Wenn Bedarf an optimalen Betreuungsplätzen für die Pferde besteht, helfen wir gerne und können die Tiere jederzeit aufnehmen. Insgesamt stehen 770 Pferde unter dem Schutz von Gut Aiderbichl.“

Bayerische Polizeirösser schon glückliche Pensionisten

Der Manager von Aiderbichl verweist auf einschlägige Referenzen und Erfahrungen. Man nehme schon seit mehr als zehn Jahren die älteren Polizeipferde der Reiterstaffel München auf und biete ihnen optimale Bedingungen für den Lebensabend: „Erst im Oktober 2019 ist ‚Fidelio‘, ein 13 Jahre altes Polizeipferd der Reiterstaffel München, auf Gut Aiderbichl in Rente gegangen und genießt dort seinen Lebensabend“, so Ehrengruber.

Polizistin mit einem Pferd für die geplante berittene Wiener Polizeistaffel
APA/HANS KLAUS TECHT

Die Suche nach guten Plätzen sei Teil des Auftrags zur Auflösung des ganzen Projekts gewesen, sagt Ministeriumssprecher Hesztera. Wo das sein wird, müsse aber erst noch überlegt und festgelegt werden. Bei zwei Pferden sei es einfach – die beiden Rappen „Zalan“ und „Zadar“ waren Geschenke des ungarischen Premiers Viktor Orban und würden daher wieder nach Ungarn kommen, teilte der Sprecher mit.

Tierschutzhof Pfotenhilfe erneuert Angebot zur Aufnahme

Indes hat am Donnerstag auch der Tierschutzhof Pfotenhilfe in Lochen an der Grenze zu Oberösterreich sein bereits im Mai geäußertes Angebot erneuert, die nun nicht mehr benötigten Pferde aufzunehmen.

„Das Leiden dieser Tiere muss jetzt ein Ende haben. Das darf aber sicher nicht bedeuten, dass sie bei Fiakern oder sonstwo in dunklen Stallboxen dahinvegetieren, wie es ebenfalls nach Kickls Abgang angeboten wurde“, zeigt sich Pfotenhilfe-Geschäftsführerin Johanna Stadler besorgt. „Pferde sind keine Höhlentiere. Auf unserem Tierschutzhof können die geschundenen Pferde endlich im Herdenverband tun und lassen was sie wollen und sind nicht Schreien oder Knalltrainings ausgesetzt“, betont Stadler.