Der Pongauer war beim Abstieg vom Gipfel auf dem „Bsuchsteig“ oberhalb von Marktschellenberg an der Staatsgrenze bei Grödig (Flachgau) durch wilde Markierungen vom richtigen Weg abgekommen.
Er hatte am späten Nachmittag keine Stirnlampe dabei und geriet durch – mit weißer Farbe aufgesprühte – Kreise an Bäumen und Steinen auf den Kienbergsteig und weiter zum Kienberg, einem Trabanten des Untersberges. Dort konnte er bei Dunkelheit nicht mehr vor und zurück.
Appell der Einsatzkräfte
Bergretter haben heuer in diesem steilen Grenzland schon fünf Verirrte aufgespürt und ins Tal gebracht. Sie ersuchen alle Wanderer und Alpinisten, keinesfalls eigene bzw. wilde Markierungen im Gelände anzubringen, um damit alte und verfallene Steige für andere zu kennzeichnen. Wer sich in der Region nicht bestens auskennt und für die Jahreszeit nicht gut ausgerüstet sei, solle keinesfalls solchen Markierungen nachgehen.
Aufgesprühte Kreise und Ähnliches
Der Salzburger, der sich Sonntagabend bei Dunkelheit verirrte, alarmierte mit seinem Mobiltelefon die Einsatzkräfte. Er könne mit dem Telefon keine Lichtzeichen geben und wisse nicht mehr, wo er sei.
Ein Team der Bergwacht Marktschellenberg stieg zur Toni-Lenz-Hütte gleich an der Staatsgrenze auf. Laut ersten Angaben des Verirrten übers Telefon rechneten die Einsatzkräfte damit, ihn auf dem Schellenberger Sattel unter den Südwänden des Untersberges zu finden.
Wenig später sah der Mann die Stirnlampen der Bergretter oberhalb der Hütte und gab den Männern zu verstehen, dass er wesentlich niedriger im Gelände festsitze. So kam das Team auf den Kienberg. Wenig später fanden sie den Pongauer auf dem alten und stellenweise verfallenen Steig, der zur alten Grenze führt. Der Salzburger wurde unverletzt ins Tal gebracht. Der mühsame Such- und Rettungseinsatz dauerte insgesamt fünf Stunden.
Gerald Lehner, salzburg.ORF.at