50 Traktoren, viele mit Anhänger fuhren seit Montagvormittag im Schritttempo durch die Stadt Salzburg. Fast alle hatten Transparente an Anhängern oder an den Schaufeln montiert. Mehr als hundert Demonstranten gingen zu Fuß vorne weg. Montagmittag fanden sich die Kundgebungsteilnehmer im Chiemseehof bei Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) ein.
Kritik an Grünen, wenig Vertrauen in die Politik
Die Leitungsgegner wollen in den kommenden Wochen und Monaten noch mehr Druck machen. Dennoch erwarten sich die Demonstranten wenig von der Politik, auch nicht von einer möglichen Regierungsbeteiligung der Grünen auf Bundesebene. Eine Hilfe von der grünen Partei habe schon im Land Salzburg nicht funktioniert, hieß es. Die Spitzenvertreter der Salzburger SPÖ – als größter Oppositionspartei im Landtag – waren bei der Demonstration in der Stadt Salzburg dabei.
Die Leitungsgegner führen ein neues Argument in der Debatte gegen die 380-kV-Leitung an. Durch die hohen neuen Masten und die dafür notwendigen Rodungen würden die Böden gelockert und geschädigt. Man habe bei den Unwettern der vergangenen Tage gesehen, was das für Folgen habe.
Verfahren gegen Grundbesitzer laufen
Parallel begannen in der Bezirkshauptmannschaft Flachgau am Montag die Verfahren für die „zwangsweise Einräumung von Dienstbarkeiten für die Leitung“ – wie die Verfahren im Amtsdeutsch bezeichnet werden, die von Betroffenen als „brutale Enteignungen“ kritisiert werden.