Afrika als einer der Zukunftsmärkte für Salzburger Unternehmen
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Wirtschaft

Afrika als Zukunftsmarkt für Unternehmen

Salzburger Firmen richten ihre Aufmerksamkeit zunehmend auf Afrika. Dort machen China und Russland derzeit das große Geschäft, es entstehen Straßen, Häfen und Fabriken. Knapp 100 Salzburger Firmen exportieren nach Afrika, sie verkaufen Maschinen, vor allem Kräne, aber auch Nahrungsmittel.

Handelspartner für Salzburger Firmen sind derzeit vor allem die Staaten im Norden Afrikas, darunter Länder wie Marokko, Algerien, Tunesien und Südafrika. Die Henndorfer (Flachgau) Käserei Woerle verkauft seit 40 Jahren Produkte nach Afrika, vor allem Schmelzkäse ist dort gefragt. Vom gesamten Exportgeschäft der Käserei gehen rund zwölf Prozent an Abnehmer aus Afrika. „Ich bin guter Dinge. Diese Länder haben eine enorme Entwicklung. Da ist ein sehr großer Menschenmarkt und Menschen werden etwas zu essen brauchen. Da sind wir guter Dinge, dass wir dabei sind“, sagt der Geschäftsführer der Käserei, Gerhard Woerle.

Markt im Ausland umkämpft: Firmen brauchen lokale Unterstützer

Knapp 100 Salzburger Firmen exportieren ihre Produkte auf den afrikanischen Kontinent. Der wichtigste Abnehmer ist Südafrika, dort sind im vergangenen Jahr Waren und Dienstleistungen im Wert von rund 100 Millionen Euro verkauft worden. Laut Experten werden in den kommenden Jahren in Südafrika technologische Lösungen von heimischen Firmen gefragt sein. „Die Möglichkeiten sind dort gegeben, wo auch die Herausforderungen groß sind, das ist in Südafrika derzeit zum Beispiel bei der Energieversorgung oder der Wasserversorgung der Fall“, sagt Johannes Brunner, Wirtschaftsdelegierter für Südafrika.

In Afrika sind China und Russland überall präsent. China errichtet neue Straßen, Brücken und Häfen und will die Rohstoffe. Salzburger Firmen müssen sich oft Unterstützung sichern, um zu Aufträgen zu kommen. „Hier ist es wichtig einen starken lokalen Partner bzw. Vertreter zu finden, der auch schaut, dass man bei den Aufträgen mit dabei ist. Da kann der Generalunternehmer zum Beispiel eine chinesische Firma sein, aber die Zulieferungen kommen aus Österreich“, schildert Edith Predorf, Wirtschaftsdelegierte für Kenia.

Länder investieren in Industrialisierung

Die Firma Sigmatek in Lamprechtshausen (Flachgau) ist seit einigen Jahren auf dem südafrikanischen Markt unterwegs. Das Unternehmen erzeugt Antriebe und Steuerungen für Maschinen. In Südafrika entwickelt das Unternehmen fahrerlose Transportsysteme. Noch ist der Anteil am Umsatz in Afrika gering, aber das soll sich in einigen Jahren ändern. „Wir sehen, dass heute Regierungen in afrikanischen Ländern in den Aufbau ihrer Industrie investieren. Das ist vor allem für unsere Kunden im Maschinenbau interessant, weil dafür wird es Maschinen brauchen. In anderen Ländern sehen wir, dass im Nachgang einer solchen Industrialisierung auch lokale Unternehmen entstehen“, sagt Markus Deixler, Exportleiter bei Sigmatek.