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Verkehr

Neue Linien sollen Öffi-Nutzung ankurbeln

Völlig neue Buslinien in der Stadt Salzburg und Busse im siebeneinhalb-Minuten-Takt sollen die Salzburger zum Umstieg auf Öffis bewegen. Grundlage dafür sind eine Pendlerstrom-Analyse und erste Verbesserungen bei einzelnen Buslinien.

Am Dienstag haben Stadt und Land Salzburg die entsprechenden nächste Schritte ihrer Strategie vorgestellt. Um die Stadt Salzburg von den regelmäßigen Staus dauerhaft zu befreien, ist das bestehende sternförmige Obus-Liniennetz ungeeignet. Die Verantwortlichen von Stadt und Land wollen da nun erstmals gemeinsam ansetzen, kündigt Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP) an.

„Wir haben natürlich auch erkannt, dass es kaum Tangential-Verbindungen gibt, also kreisförmige Verbindungen rund um die Stadt Salzburg herum. So kommt man zum Beispiel von Salzburg West mit Wals-Siezenheim bis Salzburg Süd mit Grödig mit Öffis nur sehr schwer. Da muss man zuerst ins Stadtzentrum und von dort dann in die jeweilige Gemeinde.“

Schnöll: „Brauchen ordentliche Tangential-Verbindungen“

„Daher braucht man zusätzlich zu den städtischen Verbindungen eben ordentliche kreisförmige Tangential-Verbindungen in den Regionen, damit man ein ordentliches Angebot für Öffi-Nutzer hat“, sagt Schnöll.

Obus der Linie 5 am Weg von der Endstation Birkensiedlung
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Das derzeitige Busnetz ist mangelhaft, sind sich die Verkehrspolitiker von Stadt und Land einig

Ganz ähnlich wie Schnöll argumentiert die in der Stadt Salzburg für Verkehr ressortzuständige Vizebürgermeisterin Barbara Unterkofler.

Unterkofler: Linien blockieren sich teilweise gegenseitig"

"Man denke nur an den Bereich zwischen Hanuschplatz und Bahnhof. Zwischen diesen Knotenpunkten haben wir einen ganzen Fächer an Linien, die sich teilweise gegenseitig blockieren.

Bus beim Klausentor
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Vor allem an Engstellen würden sich manche Linien gegenseitig blockieren, sagt Salzburgs Vizebürgermeisterin Barbara Unterkofler

Das kann natürlich nicht Sinn und Zweck sein. Genau so ist es aber etwa am Müllner Hügel, an den ganzen Brücken und Nadelöhren Salzburgs. Genau dort braucht es eine Entflechtung, damit die Busse schneller vorankommen", sagt Unterkofler.

„Müssen – wenn nötig – auch Busspuren einrichten“

So könnte das Buslinien-Gewirr auf der Staatsbrücke schon bald entflochten werden, und auch politisch heiße Eisen wie neue Busspuren sollen nicht länger tabu sein.

Busspur
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Eigene Busspuren sollen nicht länger tabu sein

„Manches werden wir in der jetzigen Form weiter verwenden können. Es muss nicht alles neu gemacht werden. Zuerst müssen wir uns überlegen, wo die Linienführung am sinnvollsten ist. Dann werden wir sehen, wo Busspuren notwendig sind. Und wenn solche als Beschleunigungsmaßnahme notwendig sind, dann werden wir die selbstverständlich auch einrichten. Denn es hat keinen Sinn, dass der Bus dann wieder im Stau steht“, sagt Vizebürgermeisterin Unterkofler.

Schnöll: „Stadtbusse künftig alle siebeneinhalb Minuten“

Um möglichst Viele zum Umsteigen auf Öffis zu bewegen, sollen Busse in der Stadt künftig alle siebeneinhalb Minuten fahren, ergänzt Verkehrslandesrat Stefan Schnöll. „Das ist zumutbar. Wenn man hingegen 15 oder gar 20 Minuten auf die nächste Verbindung warten muss, dann überlegt man sich natürlich, ob man beim nächsten Mal wieder den Bus nimmt oder nicht doch lieber mit dem Auto fährt. Das heißt, die Takte müssen verdichtet werden, um die Wartezeiten zu verkürzen.“

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Zudem sollen die Busse in kürzeren Intervallen fahren

Die neuen Buslinien und Fahrpläne für die Stadt und den Großraum Salzburg sollen bis Mai 2020 ausgearbeitet sein.