Mure in Gastein
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Chronik

Experte sieht große Murengefahr im Frühjahr

Die Murengefahr im Süden Salzburgs ist zwar weitgehend im Griff. Landesgeologe Gerald Valentin blickt aber mit Sorge in die Zukunft. Im Frühjahr zur Schneeschmelze könnten wieder viele Berghänge rutschen.

Die Hubschrauberflüge in den vergangenen Tagen haben riesige Erdrutsche vor allem in den Talschglüssen in Gastein und Hüttschlag gezeigt.

„Die Hänge sind verwundet und verletzt. Das bedeutet, das spätestens bei der Schneeschmelze im kommenden Frühjahr zu erwarten ist, dass die Hänge wieder nass und gesättigt werden. Dann ist damit zu rechnen, dass Risse, die sich jetzt geöffnet haben, zu Hangrutschungen führen können“, sagt Geologe Valentin.

„Hänge noch immer sehr nass und labil“

Mehrere kritische Stellen stehen derzeit unter genauer Beobachtung: „Jetzt ist eine längere Phase prognostiziert, in der es trocken bleiben soll. Das ist positiv. Negativ ist allerdings, dass die Temperaturen in Regionen wie dem Gasteiner Tal oder dem Großarltal ständig über null bleiben werden. Dass bedeutet, dass der Schnee schmilzt. Und überall in den Hängen sieht man, dass trotz nachlassender Niederschläge noch immer sehr viel Wasser vorhanden ist. Die Hänge sind also noch immer nass und dadurch entsprechend labil.“

Murenschäden Muhr
G.Gundl/ORF

Die Einsatzkräfte von Feuerwehr, Bundesheer und Straßenverwaltung nutzen indes die Wetterbesserung, um möglichst rasch alle Verbindungen wieder für den Verkehr öffnen zu können.

Talk mit Gerald Valentin

Landesgeologe Gerald Valentin spricht über die Lage in den vom Unwetter betroffenen Gebieten.