Feuerwehrleute vor brennenden Werkstattgebäude
Feuerwehr Saalfelden
Feuerwehr Saalfelden
Chronik

Mehr seelische Hilfe für Feuerwehrleute

Salzburgs Feuerwehren bauen die seelische Hilfe für ihre freiwilligen Einsatzkräfte aus. Dadurch sollen psychische Dauerschäden und Belastungssyndrome eingedämmt und vermieden werden. In Salzburg lief dazu eine bundesweite Tagung von Fachärzten.

Bei den Experten heißt das Zauberwort „Peer Support“. Innerhalb der Einsatzkräfte kümmern sich bei diesem System speziell ausgebildete Freiwillige um Kameraden, die seelische Problem nach belastenden Einsätzen haben, bei denen es auch um Schwerstverletzte, Verstümmelte und Tote geht.

Schon Reden hilft viel

Das Rote Kreuz lässt seine Kriseninterventionsteams auch den eigenen Leuten helfen. Ähnliche Strategien gibt es bei den Salzburger Feuerwehren. Hier engagieren sich landesweit 69 Frauen und Männer mit dieser speziellen Ausbildung für ihre Kameraden.

Landesfeuerwehrarzt Laurenz Barandian sagt, dass viele Helfer im direkten Einsatz robust und hart sein können: „Aber nach einem schweren Einsatz kommen dann doch die Bilder wieder, die schwer belasten können.“

Das Wirtschaftsgebäude brannte komplett ab
ORF / Arnold Klement

Schwierig wird es nach den Einsätzen

Tote oder sterbende Menschen bei Bränden, Urlaubsgäste, Kinder oder Kameraden, die bei Unfällen schwer verletzt werden oder ums Leben kommen, Dorfbewohner, die bei Hochwasser, Muren oder Lawinen ihre Existenzen verlieren: Solche Erlebnisse können freiwilligen Helfern seelisch schwer schaden, wenn sie unbehandelt bleiben. Deshalb wird auch in Salzburg das Peer-System weiter ausgebaut, so der Feuerwehrarzt: „Einsätze werden immer belastender. Es wird viel miteinander gesprochen. Reden und Zuhören hilft. Das System ist mittlerweile österreichweit installiert.“

Schutz der Feuerwehrärzte auch für eigene Leute

Neben Peers kümmern sich auch die Feuerwehrärzte um die psychische Gesundheit der vielen Ehrenamtler. In Salzburg gibt es 50 Mediziner, Männer und Frauen, die mit den Feuerwehrteams auch zu schwierigen Einsätzen ausrücken – ebenfalls ehrenamtlich in dieser speziellen Schutzfunktion. Österreichweit sind es mehr tausend – die meisten Allgemeinmediziner, aber auch Internisten und Anästhesisten.