Verdreckte Kühe in Stall
Verein „RespektTiere“
Verein „RespektTiere“
Landwirtschaft

Tierschutzverein kritisiert AMA

Kritik an der Vermarktungsgesellschaft Agrar Markt Austria (AMA) wegen mangelnder Kontrollen kommt vom Tierschutzverein Respektiere. Anlass sind Missstände auf zwei Bauernhöfen in Eugendorf (Flachgau). Einer der beiden Bauernhöfe ist laut Tierschützern Mitglied der AMA.

In einer neuen Werbekampagne präsentiert sich das AMA-Gütesiegel als Sicherheit fürs Tierwohl. Wörtlich steht dort: Wer aufs AMA-Gütesiegel schaut, schaut auch auf das Wohl von Milchkühen. Ob das wirklich so genau kontrolliert wird, stellt der Tierschützer des Vereins Respektiere Thomas Putzgruber nach dem Auftauchen erschreckender Bilder zweier Bauernhöfe in Frage. Diese zeigen verdreckte und in zentimeterhohem Kot lebende Tiere: „Einer dieser Höfe ist beispielsweise auch mit dem AMA-Gütesiegel ausgestattet und da würden wir eigentlich schon denken, dass die AMA da auch dahinter sein müsste um solche Dinge zu unterbinden.“

AMA: „Starke hygienische Mängel“

Verdreckte Kühe in Stall
Verein „RespektTiere“
Die Bilder zeigen laut AMA starke hygienische Mängel

Ob der Hof überhaupt Mitglied der AMA ist, wolle man jetzt klären – sagt die AMA-Pressesprecherin Manuela Schürr. Falls dem so ist, würde die AMA den Landwirt prüfen: „Wir können bislang nur die Fotos beurteilen die da im Internet kursieren. Darauf sieht man jedenfalls starke hygienische Mängel die wir jedenfalls beanstanden würden. Für uns ist es aber auch wichtig uns direkt vor Ort einen Eindruck zu machen.“

Bauer spricht von absoluter Überforderung

Einer der beschuldigten Bauern selbst spricht von völligerer Überforderung: „Finanziell sind wir schon von der Übernahme weg nicht gut dagestanden und wir haben noch kein leistbares System gefunden und eine Investition von 400 bis 500.000 Euro können wir uns nicht leisten.“ Die Situation sei „äußerst schwierig,“ so der Bauer weiter.

Die Landesveterinärdirektion ist jedenfalls eingeschaltet. Ob es strafrechtliche Konsequenzen für die beiden beschuldigten Bauern gibt, ist noch nicht klar.