Westautobahn bei Salzburg-Mitte
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Verkehr

Wirtschaft über Mautbefreiung erfreut

Wirtschaftskammer und Touristiker zeigen sich hocherfreut, dass in Salzburg in 40 Tagen mit der Autobahnmaut zwischen dem Grenzübergang Walserberg und Salzburg-Nord Schluss sein soll. ÖVP, Grüne und NEOS im Nationalrat wollen das Mautgesetz ändern.

Rund ein Viertel aller Fahrzeuge, die derzeit vom kleinen Walserberg in Richtung Stadt Salzburg rollen, sind nach Schätzungen des Landes Mautflüchtlinge. „Wir gehen von 20 bis 30 Prozent aller Tagestouristen aus, die bei uns auf der Landesstraße unterwegs sind, weil sie dieses kurze Stück zu ihrem Zielort nicht auf der Autobahn zurücklegen wollen“, sagt dazu Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP).

Im Idealfall sollen solche Mautflüchtlinge künftig über die Autobahn direkt zum Parkplatz beim Messezentrum gelotst und von dort mit einem kostengünstigen Busshuttle in die Stadt befördert werden. „Wir können von der Westeinfahrt, Mitte bis Nord alle Leute hin zum Messeparkplatz bringen, ohne dass sie dafür zu bezahlen haben und sie von dort günstig in die Stadt shutteln“, sagt der Tourismusdirektor der Stadt Salzburg, Bert Brugger.

Busshuttle in die Altstadt
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Shuttlebus in die Salzburger Altstadt

Erfolgreicher Shuttlebusbetrieb soll verlängert werden

Der Busshuttle hat sich in den vergangenen Sommermonaten bereits bewährt: „Ich kann mir vorstellen, dass man das aufs ganze Jahr ausdehnt“, sagt Schnöll. Im Parlament dürfte aber nun nicht nur die Mautbefreiung beschlossen werden, sondern – mit den Stimmen der Grünen – auch noch der „Ausbau von Park&Ride, des öffentlichen Verkehrs und ein wirklich durchdachtes Shuttlesystem in die Stadt, das den Salzburgern zugute kommt“, sagt Baustadträtin Martina Berthold (Bürgerliste).

Die Mautbefreiung soll vor allem auch den Ausweichverkehr durch die Stadt reduzieren. „Wir erhoffen uns, dass wir in den betroffenen Gebieten im Stadtgebiet – Liefering, Innsbrucker Bundesstraße, Münchner Bundesstraße – eine wesentliche Erleichterung für die Anrainer erzielen“, sagt Schnöll.

Wirtschaftskammer denkt bereits an Ausweitung

Die Mautbefreiung gilt vorerst für den Abschnitt von der Staatsgrenze bis zur Abfahrt Salzburg-Nord, die heimische Wirtschaft denkt allerdings schon weiter. „Es ist gut, dass es in Richtung Nord passiert ist, natürlich kann man das auch in Richtung Süd in Erwägung ziehen. Aber wir sind froh, dass diese Maßnahme gesetzt worden ist“, sagt der Präsident der Salzburger Wirtschaftskammer, Manfred Rosenstatter.

Für die Grünen ist die geplante Mautbefreiung samt Ausbau des öffentlichen Verkehrs auch ein neuer Anlass, um den geplanten Ausbau der Mönchsberggarage im Zentrum Salzburgs einmal mehr zu hinterfragen: „Wenn man jetzt wirklich gute Park&Ride-Systeme und Shuttlebusse in die Stadt hinein schafft, dann ist der Ausbau von Parkplätzen in der Stadt sinnbefreit, dann braucht man den nicht mehr“, sagt Berthold. Die mautfreie Stadtautobahn soll ab dem 15. Dezember gelten, die notwendigen Beschlüsse im Parlament bis dahin gefasst sein.

Wirtschaft über geplante Mautbefreiung hocherfreut

In 40 Tagen soll die Autobahnmaut zwischen dem Grenzübergang Walserberg und Salzburg-Nord nicht mehr gelten. Mautflüchtlinge, die derzeit in der Stadt für zusätzliche Belastung sorgen, sollen wieder auf die Autobahn gebracht werden.