Insgesamt 37 Spielfilme, Dokumentarfilme und Kurzfilme aus zehn Ländern werden heuer beim Radstädter Filmfestival präsentiert – darunter etliche Salzburg- und Österreich-Premieren und sogar eine Uraufführung.
Lob für „aufgeschlossenes Publikum“
„Es zeigt, dass wir ein sehr interessiertes, aufgeschlossenes Publikum haben“, sagt Festivalleiterin Elisabeth Schneider vom Kulturkreis ‚Das Zentrum‘. „Es sind Filme, von denen es kaum vorher in den Zeitungen oder im Fernsehen irgendetwas gehört hat. Da gibt’s kaum Presse darüber. Und trotzdem ist das Publikum da und interessiert sich dafür.“
Ein Schwerpunkt beim Filmfestival in Radstadt ist stets das Thema Heimat in unterschiedlichsten Facetten. Heuer gibt es zusätzlich den Schwerpunkt Südtirol, darunter der Film „Becoming me“, die Geschichte einer Frau, die sich zum Mann umwandeln lässt. Regisseurin ist die Südtirolerin Martine de Biasi. Sie findet es „gerade wichtig, dass in so kleinen Städten oder Orten mein Film gezeigt wird, weil’s um Trans-Identität geht. Und ich hoffe, dass sich die Menschen das auch anschauen und einfach was Neues dazulernen.“
Rückmeldung auch für Filmemacher
Bei einem Filmfestival bekommt das Publikum Hintergrundinformationen zu den gezeigten Filmen. Aber auch die Filmschaffenden profitieren – so wie Markus Kaiser-Mühlecker aus Oberösterreich: „Wenn man sich seinen eigenen Film mit dem Publikum zusammen anschaut, bekommt man einfach mit: Was funktioniert, was funktioniert vielleicht nicht so gut? Man hat vielleicht einen Lacher, man hat Emotionen dabei. Und das ist eine wertvolle Geschichte.“
Filmfestival in Radstadt
Das Kino im Turm in Radstadt ist an diesem Wochenende zum 18. Mal Schauplatz eines Filmfestivals. Hier treffen sich auch Filmemacher mit ihrem Publikum.
Nur ganz wenige Filmemacher können mit ihren Werken Geld verdienen. „Man muss Selbstausbeutung machen, darüber gibt’s keine Diskussion“, schildert Martin Kaufmann vom Filmclub und Filmfestival Bozen. „Aber wenn man wirklich da Fieber hat und Spaß an der Sache, dann macht man das und bleibt dabei – ohne wenn und aber.“ Bis Sonntag hat man beim Filmfestival Radstadt noch die Chance, ganz besondere Filme zu sehen.