Polizei-Großeinsatz am Rudolfskai
ORF/A.Klement
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Chronik

Nach Massenschlägerei: Stadt zieht Konsequenzen

Möglicher Führerscheinentzug und Lokalverbote für Gewalttäter, dazu noch mögliche Sperrstunden-Vorverlegungen: Die Stadt Salzburg hat am Mittwoch Konsequenzen nach der Massenschlägerei bei der Lokalmeile am Rudolfskai angekündigt.

Die Polizei, das Amt für öffentliche Ordnung sowie Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) besprachen am Mittwoch die weitere Vorgangsweise nach der Schlägerei samt Sperre und Räumung des Rudolfskais in der Nacht auf Sonntag. „Der Vorfall ging von einigen gewaltbereiten Personen aus“, betonte Preuner danach. „Unsere jetzt beschlossenen Maßnahmen sollen garantieren, dass Menschen, die dort ausgehen wollen, dies unbeschwert und risikolos tun können.“

Stadt und Polizei wollen zum einen die Täter vom Wochenende nicht nur „normal“ anzeigen. Da die meisten von ihnen bekannt seien, würde jetzt ihre Verkehrszuverlässigkeit überprüft, was einen möglichen Führerscheinentzug bedeuten könnte, so Preuner.

Wirte in die Pflicht genommen, sonst frühere Sperrstunde

Zusätzlich wollen Magistrat und Polizei auch die Wirte in die Pflicht nehmen: So sollen die Lokale gewaltbereiten oder amtsbekannten Personen ein Hausverbot erteilen. Die Türsteher sollen auch darauf achten, dass niemand Gläser oder Flaschen aus den Lokalen mit nach draußen nimmt. Wenn sich ein Wirt nicht daran hält, dann droht die Stadt mit einer Sperrstunden-Vorverlegung – nämlich dann, wenn „sich herausstellen sollte, dass in Lokalen ‚sicherheitspolizeilich relevante Vorfälle ihren Ausgang nehmen‘.“

Auch fünf Schwerpunktkontrollen in Bezug auf Sperrstunden, Jugendschutz und das Alkoholverbot auf der Straße sind geplant. Sollte das alles nicht greifen, könnte es weitere Platzverbote und Räumungen am Rudolfskai geben, betonte die Polizei.

50 Polizisten mit Schutzausrüstung am Kai

Bei dem Vorfall in der Nacht auf Sonntag waren Nachtschwärmer nach einer Schlägerei den am Kai eintreffenden Polizisten mit hoher Aggression begegnet. Die Beamten zogen sich darauf zurück, um Verstärkung und Schutzausrüstung zu holen. Als sie wieder anrückten, wurden sie mit Gegenständen und Flaschen beworfen. Kritiker am Polizeiaufgebot – insgesamt standen an die 50 Polizisten im Einsatz – warfen der Exekutive nach dem Einsatz vor, die Lage falsch eingeschätzt und überreagiert zu haben.