Chronik

Kritik an teurem NS-Dokuzentrum-Ausbau

Die stetig steigenden Kosten des Ausbaus des NS-Dokumentationzentrums auf dem Obersalzberg im benachbarten Berchtesgaden seien eine der größten Steuerverschwendungen Deutschlands. Das kritisiert der deutsche Bund der Steuerzahler in seiner neuesten Untersuchung.

Die Kritik ist nicht neu: Bereits vor drei Jahren ist der Ausbau am Obersalzberg Steuerverschwendung genannt worden. Ursprünglich sollte der Ausbau der NS-Dokumentation knapp 15 Millionen Euro Kosten – dann waren es 21 Millionen, jetzt sind es schon 30 Millionen.

Das ist zwar schon seit dem Frühjahr bekannt, aber hat jetzt die offizielle Negativ-Auszeichnung des deutschen Bundes der Steuerzahler bekommen – samt Nennung in deren Schwarzbuch, einer Auflistung der größten Steuerverschwendungen Deutschlands.

Kosten auf das Doppelte gestiegen

Dass die Kosten am Obersalzberg auf das Doppelte gestiegen sind, ist die Schuld verzögerter Arbeiten eines Planers und des heftigen Wintereinbruchs im Jänner. Grundsätzlich wird seit zwei Jahren an dem Neubau der NS-Dokumentation Obersalzberg gearbeitet, der die Ausstellungsfläche vervierfacht. Auch wird eine Bunkeranlage in die Ausstellung integriert, wofür extra Stollen gegraben werden müssen.

Im Jahr 2021 soll der Neubau fertig sein, der jetzt schon jedes Jahr mehr als 150.000 Besucher zählt. Der Obersalzberg bei Berchtesgaden war bekanntlich Feriendomizil der NS-Führungskräfte.

Schwarzbuch prangert 100 Steuerverschwendungen an

Im Schwarzbuch des Bundes deutscher Steuerzahler werden des Jahr 100 Steuerverschwendungen angeprangert – so zum Beispiel eine Solaranlage, die vor einem Ministerium im Dauerschatten steht. Spitzenreiter dürfte allerdings eine neue Schiffsschleuse am Nord-Ostseekanal sein die fast 300 Millionen Euro mehr kostet als geplant.